Narrentreiben leidet

Fasching ist stärker als Corona

Vorarlberg
21.12.2020 06:30

Rene Winkel, Obmann der „Schlifar“ und Vizepräsident des „Verband Vorarlberger Fasnatzünfte (VVF)“, liebt den Fasching. Doch auch das Narrentreiben leidet unter Corona.

Auf die Frage, was sein schlimmstes Faschingserlebnis gewesen sei, antwortet er prompt: „Dieser Fasching, weil er kaum stattfindet!“ Kein Wunder, ist Rene Winkel sowohl Obmann der Schwarzacher Fasnatzunft „Schlifar“ als auch Vizepräsident beim „Verband Vorarlberger Fasnatzünfte (VVF)“ und in dieser Funktion für die Umzugsorganisation, vor allem für die Wagenabnahme, zuständig.

Allein, in dieser Saison wird es nicht viel zum Abnehmen geben. „Wir dürfen mit Fug und Recht stolz auf die Umzüge in Vorarlberg sein, die in dieser Dichte und Buntheit in Österreich einzigartig sind. Umso härter treffen uns die derzeitigen harten Maßnahmen“, bedauert der Fasching-Fan, der in einer normalen „fünften Jahreszeit“ über 100 närrische Umzugswagen kontrolliert und ihnen das begehrte „Narrenfahrzeugpickerl“ überreicht.

Mit großen Fahrzeugen hatte es Rene seit jeher: „Schon im Sandkasten spielte ich am liebsten mit dem Lkw, und als Jugendlicher liebte ich es, beim Heu-Einbringen den Traktor zu fahren - folgerichtig wurde ich Berufskraftfahrer und lernte so ganz Europa kennen. Das war für mich fast wie ein langer Urlaub“, schwärmt der 54-Jährige.

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Die Vorarlberger Narren sind wie eine Familie, die einen alljährlich aufs Neue überrascht.

Rene Winkel

Und ins Schwärmen gerät er auch - selbst wenn es heuer schwerer fällt - beim Thema Fasching. „Da meine Eltern und meine Gattin Dagmar Mitglieder der ’Schlifar’ (benannt nach der Wetzstein-Produktion in Schwarzach) waren, brachte auch ich mich immer mehr in den Verein ein und wurde 2004 schließlich Obmann“, so der Freizeit-Narr, der auch mit dem VVF über 100 Termine bei Gilden, Garden und Gugga-Bands wahrnimmt: „Jedes Jahr bringt neue Facetten, neue Ideen, neue spannende Kostüme und Wagen. Die Vorarlberger Narren sind wie eine Familie, die einen alljährlich aufs Neue überrascht.“

Brauchtum lebt

Bei Rene, dem es „immer noch kalt den Rücken runter läuft, wenn die jungen Mäschgerle beim Kinderfasching den Schlifar-Ruf zum Besten geben“, ist jedenfalls keinerlei Faschings-Müdigkeit zu spüren - im Gegenteil. „Vom Schmink-Workshop bis zur Ordensverleihung, von der Medienarbeit bis zu Behördengängen - unser Verband, vor allem aber der Einsatz von vielen tausend Ehrenamtlichen in den Gemeinden, machen die fünfte Jahreszeit zur schönsten. Danke dafür“ streut Rene den Vereinen Rosen.

Und da sein Motto lautet „Nit reda, sondern macha!“, lebt bei ihm noch die Hoffnung: „Der große Wurf wird es heuer wohl nicht mehr werden - aber wir sind vorbereitet. Und sobald es irgendwie geht, starten wir durch. Unser Brauchtum lebt auf jeden Fall auch nach Corona weiter!“

Raimund Jäger

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