Seien es Olga oder Danila aus Kiew oder Sgt. Peter Connelly von der US-Army: Immer wieder schaffen es Betrüger mit falschen Identitäten, im Internet Opfer zu finden, sie zu verführen und abzuzocken. Ein Kärntner bezahlte 130.000 Euro an seine Freundin, eine Kärntnerin kommt trotz Therapie nicht von ihrem Lover los.
Der 68-Jährige hatte die vermeintliche Russin im Internet kennengelernt. Sie versprach bald, zu ihm zu ziehen. Nachdem er für Visum, kranke Katze, Wohnungsauflösung bezahlt hatte, ging er zur Polizei. Er wurde aufgeklärt und gewarnt, zahlte jedoch weiter.
Eine Kärntnerin trieb eine romantische Beziehung sogar in die Therapie: Obwohl sie weiß, dass es sich um Betrug handelt, möchte sie die regelmäßigen Telefonate mit dem „Offizier“ nicht missen. Und auch sie überweist immer wieder Geld.
WarumMenschen auf die Masche hereinfallen, erklärt Psychologe Kurt Kurnig: „Menschen werden nicht vom Verstand gelenkt. Diese Betrüger erfüllen eine Illusion, denWunsch nach Nähe. In Krisensituationen geht das noch leichter.“Die Dunkelziffer bei den Opfern sei hoch. Viele erstatten aus Scham keine Anzeige.
Die Betrüger agieren aus Ghana und Nigeria; ihre bevorzugte Art der Geldüberweisung erfolgt über Western Union. 2011 errechnete das FBI für die USA einen Schaden von 50 Millionen Dollar. In Deutschland erbeutete eine verhaftete Bande 2018eine Million Euro.
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