In der heimlichen Hauptstadt des Billardsportes setzte sich Ouschan zunächst im Halbfinale gegen die Snooker-Weltmeisterin Kelly Fisher und dann im Finale gegen die Koreanerin Ga Young Kim mit 9:7 bzw. 10:6 durch. In beiden live im Fernsehen übertragenen Matches bewies die vielfache Europameisterin vor 2.000 Zuschauern starke Nerven. Im Finale holte Ouschan einen 0:4-Rückstand auf und am Ende den so lange ersehnten und einzigen noch fehlenden Titel.
"Ich bin so überglücklich und auch zufrieden, dass ich das Ganze noch nicht in Worte packen kann", war Ouschans erste Reaktion. Die 24-jährige Klagenfurterin ist in ihrer erfolgreichen Karriere nicht nur in den Männersport eingedrungen, sondern hat neben zahlreichen Profiturnieren sowie den Worldgames auch das Masters gewonnen, hatte als erste Frau eine Medaille bei Herrenweltmeisterschaften geholt und war auch schon Nummer eins der Profirangliste und zwei Jahre lang die Nummer eins der Weltrangliste. "Aber dieser Titel hat mit einfach noch gefehlt", jubelte die blonde Österreicherin.
Oft knapp gescheitert
Oft war die X-fache Europameisterin am Versuch, endlich Weltmeisterin zu werden, knapp gescheitert. "Deshalb bedeutet mir dies einfach so viel. Seit 2001 sind alle WM-Titel nach Asien gegangen und ich bin nun die erste 'Nicht'-Asiatin, die diesen Titel wieder gewonnen hat, und auch das macht mich sehr stolz, diese Vorherrschaft gebrochen zu haben", sagte Ouschan.
Wichtig war für die Billardspielerin auch der Zeitpunkt des Triumphes. Nachdem das Jahr mit vier EM-Titeln perfekt begonnen hatte, war die weitere Saison dann nicht nach Wunsch verlaufen. "Besonders die letzten Turniere in Asien haben überhaupt nicht hingehauen. Umso mehr zählt es hier in Asien, die asiatische Übermacht und meine schlechten Ergebnisse hier gebrochen zu haben", freute sich Ouschan, die extra die Teilnahme an den US Open der Herren abgesagt hatte.
"Versöhnlicher Abschluss"
"Mit der österreichischen Hymne haben die meisten sicherlich noch recht wenig anfangen können", ulkte Ouschan nach dem Riesen-Triumph. Sie wird Anfang Dezember noch ein Profiturnier bei den Niagarafällen in den USA spielen, aber das ist alles nur noch Zugabe. "Die Saison hat gut begonnen und findet nun so auch einen mehr als versöhnlichen Abschluss", strahlt die neue Weltmeisterin.
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