Statt LEDs aus China

Diwali-Fest: Indien wirbt für Lichter aus Kuhmist

Viral
13.11.2020 12:36

In Indien steht das Lichterfest Diwali an, das für Hindus so wichtig ist wie hierzulande Weihnachten. Im Zentrum des Fests stehen viele kleine Lichter, die heutzutage häufig als günstige LED-Lampen aus China kommen. Aber wegen verschärfter Spannungen zwischen Indien und seinem Nachbarland China wirbt Indiens Behörde zum Schutz der im Land heiligen Kühe jetzt stattdessen für Lichter aus Kuhmist.

Rund 330 Millionen aus Kuhmist hergestellte Lichter haben Behörden und Privathaushalte für das mehrtägige Lichterfest mit Höhepunkt am Samstag gekauft. Der Erlös aus den Lichtern soll Unterkünften helfen, die sich um streunende Kühe kümmern sowie Bauern mit Kühen, wie ein Sprecher der Kuhschutzbehörden sagte.

Indien hat Problem mit ausgesetzten Kühen
Kuhmist ist laut traditioneller indischer Ayurveda-Medizin heilend. Außerdem hat Indien ein Kuhproblem: Immer wieder setzen Bauern Stiere oder ältere weibliche Tiere, die keine Milch mehr geben, aus. Diese streunen dann auf den Straßen herum und kommen ab und zu bei Verkehrsunfällen ums Leben, wie der Sprecher sagte.

Der Grund für das Aussetzen: Die Bauern wollen keine Kühe halten, die sich finanziell nicht lohnen. Töten wollen sie die Tiere aber auch nicht - etwa wegen religiöser Gefühle, weil das Schlachten von Kühen teilweise verboten ist und weil es Kuhschutzgruppen gibt, die Menschen angreifen, die Rinder töten wollen.

Die bunt bemalten Lichter stinken nicht
Die Lichter aus Kuhdung würden nicht stinken, sagt Käuferin Shivani Lal. Sie seien gebrannt, bunt bemalt und umweltfreundlich. Es sind kleine Schalen mit Öl oder geklärter Butter und einem Baumwollfaden als Docht. Sie habe sich ganz im Sinne der Regierungskampagne für die einheimischen und gegen die chinesischen LED-Lichter entschieden. Ein Licht aus Mist kostet zwischen zwei und 20 Rupien (umgerechnet rund zwei bis 20 Cent). Alternativ gibt es aus Kuhmist auch Götterfiguren und Wandbehänge (im Bild oben rechts).

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