Gelichtete Wälder

Eichhörnchen in Finnland “flüchten” in die Städte

Wissenschaft
24.10.2010 16:04
Nicht nur die menschliche Bevölkerung in Finnland hat sich in den vergangenen 100 Jahren stark in die Städte verlagert. Forscher haben nun festgestellt, dass auch die Eichhörnchen-Population in Finnlands Wäldern seit dem vorigen Jahrhundert kräftig zurückgegangen ist. Im gleichen Zeitraum wurden die posierlichen Tiere überall in den finnischen Städten zu einem alltäglichen Anblick.

Der Umweltforscher Timo Vuorisalo von der Universität Turku vermutet, dass die Stadtflucht der Eichhörnchen vor allem mit den durch die massive Bewirtschaftung fragmentierten Waldflächen zusammenhängt. Die kleinen Nager hätten dadurch in ihrer natürlichen Umgebung schlechtere Voraussetzungen bei der Nahrungs- und Nestsuche als in den Städten. Überdies seien sie in den gelichteten Wälder stärker ihren natürlichen Feinden ausgesetzt, sagte Vuorisalo in einem zum Wochenende gesendeten Beitrag im finnischen Rundfunk.

Vuorisalo zufolge wurden in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts in Finnland jährlich zwei bis drei Millionen Eichhörnchen wegen ihres Fells erlegt. Umgekehrt war es in den 1920er-Jahren noch eine zeitungsreife Meldung, wenn sich einmal ein Eichhörnchen in die Stadt verirrte. Die Forscher analysierten im Zuge ihrer Studie seit den 1950er-Jahren systematisch in den finnischen Wäldern eingesammelte Speiballen und Kotreste von Eichhörnchen-jagenden Raubvögeln wie Falken und Eulen.

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