Kritische Briefe

Witwer wirft Seniorenheimen “Post-Zensur” vor

Wien
19.10.2010 19:01
Sind Briefe in Wiener Seniorenheimen vor der Wahl geöffnet und aussortiert worden, damit politisch unliebsame Sendungen nicht zu den Bewohnern gelangen? Das meint zumindest ein Witwer, der seine kritischen Massensendungen retour bekam. Der Heimträger weist das strikt zurück. Grund seien mangelhafte Anschriften.

Norbert Weber verlor seine Gattin - sie war 53 Jahre alt - nach Behandlungsfehlern im Krankenhaus Linz (Oberösterreich). Seitdem macht der Witwer mobil. Im Internet und mit Briefen, die er zu Tausenden verschickt. Darin warnt er vor Spitälern und geht mit der SPÖ, die dem Linzer AKH nahe steht, hart ins Gericht. Über die teilweise haarsträubenden Behauptungen kann man streiten.

"Zensur" ausgeschlossen
Fakt ist: die in neutralen Kuverts versandten Schreiben bekamen die Adressaten nie. "Auf unseren Briefkästen stehen keine Namen, nur Appartementnummern. Die fehlen auf den Umschlägen. Der Postler konnte die Briefe nicht zuordnen und sandte sie zurück", so "Häuser zum Leben"-Sprecherin Gerda Füricht-Fiegl. Eine "Zensur" sei ausgeschlossen. Die Bewohner im Haus Neubau und im Haus Mariahilf bekamen diese Briefe nie zu Gesicht. Am kritischen Inhalt liege das nicht, heißt es.

von Alex Schönherr, Kronen Zeitung

Symbolbild

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