Auslöser für die gerichtliche Maßnahme ist das anhängige Ermittlungsverfahren gegen Pucher wegen des Verdachts der Untreue und betrügerischen Krida. Demnach wird dem Ex-Bankchef und dessen Vorständin vorgeworfen, „ihre Befugnisse wissentlich missbraucht und Kunden geschädigt zu haben“, wie es in einem Beschluss des Landesgerichts für Strafsachen Wien vom August heißt. Das abgezweigte Geld soll unter anderem in Eintrittskarten für Fußballspiele des SV Mattersburg geflossen sein, lautet ein Verdacht. Amtlichen Schätzungen zufolge soll Pucher für Tickets anscheinend vier Millionen Euro lockergemacht haben. Die Matches haben freilich längst stattgefunden, der Wert der Karten ist damit verfallen.
Mittlerweile wird offiziell versucht, sämtliche Ersatzwerte zu sichern. Daher ließ die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft das Haus des Ex-Bankchefs im Bezirk Mattersburg beschlagnahmen – und zwar jene Hälfte, die dem Beschuldigten gehört. Die anderen 50 Prozent des 1000 Quadratmeter großen Grundstücks um 1,5 Millionen Euro sind im Eigentum seiner Frau. Laut Gericht ist Martin Pucher damit verboten, seine Liegenschaftsanteile zu veräußern, zu belasten oder zu verpfänden (siehe Faksimile).
Das Gericht geht aber davon aus, dass der Ex-Bankchef nicht nur vier Millionen Euro für Karten in den Sand gesetzt hat. Gleich zu Beginn der Anschuldigungen ist von mindestens fünf Millionen Euro ausgegangen worden.
Karl Grammer, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.