Schwierige Bergung:

Bergsteiger stürzte am Dachstein in eine Spalte

Oberösterreich
27.08.2020 07:29

Am Nachmittag des 26. 8. 2020 kam es am Hallstätter Gletscher (Randkluftanstieg) zum ersten Spaltensturz in diesem Sommer. 

Eine slowakische Bergsteigergruppe, bestehend aus 10 Personen, bestieg am Vormittag über den „Schulteranstieg“ den Hohen Dachstein (2995m). 8 Mitglieder der Gruppe erreichten gegen 12:30 Uhr den Gipfel. 2 Personen drehten beim Aufstieg wieder um. Nach einer kurzen Rast stieg die slowakische Bergsteigergruppe über den Randkluft-Klettersteig wieder ab.

Ordnungsgemäß abgeseilt
Als sie das Schneefeld erreichten, seilten sie sich in einer 3- und einer 5-Seilschaft ordnungsgemäß an. Sie waren mit Pickel und Steigeisen ausgerüstet. Nach kurzem Abstieg kamen sie zur Bergschrundspalte des Gletschers, die in diesem Bereich bereits 1 bis 2 Meter geöffnet war.

Dritten mitgerissen
Beim Sprung über die Spalte kam die zweite Person der 3-Seilschaft ins Rutschen und riss den Dritten der Seilschaft in die Spalte. Er stürzte aber glücklicherweise nicht sehr tief und konnte von den anderen Mitgliedern der Gruppe rasch aus der Spalte herausgezogen werden. Durch den Aufprall verletzte sich der Bergsteiger allerdings an einem Bein so schwer, sodass einer der Gruppe um 14:00 Uhr einen Notruf absetzte.

Keine Taubergung möglich
Die Bergrettungen Hallstatt und Ramsau, sowie der Notarzthubschrauber C14 aus Niederöblarn wurden alarmiert. Aufgrund des starken Windes konnte der Rettungshubschrauber keine Taubergung durchführen und eine terrestrische Bergung des Verunglückten wurde umgehend vorbereitet.

Von überall her kamen Bergretter zu Hilfe
In kürzester Zeit kamen Bergretter aus den verschiedensten Landesteilen zu Hilfe, die alle im Dachsteingebiet unterwegs waren (Hallstatt, Ramsau, Mürzzuschalg, Kufstein, St. Johann im Pongau). Der Verletzte wurde erstversorgt und in eine Trage gelagert, was bei der Steilheit des Geländes (ca. 40°) in diesem Bereich und dem starken Wind eine echte Herausforderung war.

200 Meter abgeseilt
Anschließend wurde er in der Trage mit dem Seil ca. 200m bis ins flachere Gelände des Gletschers abgeseilt. Dort wurde der Schwerverletze von der Rettungsmannschaft zum Notarzthubschrauber getragen. Nach einer medizinischen Erstversorgung der Notärztin wurde der Slowake in den Rettungshubschrauber umgelagert und ins Krankenhaus Schladming zur weiteren Behandlung geflogen.

Großer Einsatz
Im Einsatz waren 7 Bergretter aus Ramsau, 1 Bergretter und eine Bergretterin aus Hallstatt, das Team des ÖAMTC Notarzthubschraubers C14 und 2 Alpinpolizisten Bezirk Gmunden.

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