Beamten-Posse

Mahnung über 4,50 Euro nach 18 Jahren zugestellt

Oberösterreich
11.08.2020 06:00

Nichtsahnend öffnete eine Linzer Pensionistin kürzlich ihren Briefkasten, um Momente später einen Umschlag des Magistrats in Händen zu halten. Darin: Eine Zahlungserinnerung für Essensmarkerln in Höhe von 4,50 Euro. Nicht nur der geringe Betrag lässt einen vielleicht schmunzeln, sondern wohl auch das vermeintliche Datum des Kaufs. Denn das liegt knapp 18 (!) Jahre zurück.

Amtsmühlen mahlen oft langsam, scheinbar vor allem, wenn sie im Linzer Magistrat beheimatet sind - die Aktenaffäre lässt grüßen. Zuletzt hatte das Kontrollamt im Rahmen einer Prüfung der Kinder- und Jugend-Services der Stadt Linz dort schon einige Mängel aufgezeigt. Auf das vorherrschende Mahnwesen wurde allerdings nicht näher eingegangen.

Und das verwundert, wenn man sich die Zahlungserinnerung ansieht, die eine Linzer Pensionistin kürzlich in ihrem Briefkasten vorfand. Noch dazu, wo die einstige Mitarbeiterin - sie ist seit über zehn Jahren in Pension - sich sicher ist, ihre Essensmarkerln, für die sie jetzt 4,50 Euro bezahlen soll, immer in bar beglichen zu haben.

Peinlichkeit erster Güte
Ein Anruf im zuständigen Büro brachte am Montagnachmittag dann Licht ins Dunkel. Dort meinte man im Gespräch mit der „Krone“: „Das ist eine Peinlichkeit erster Güte. Wir verschicken normalerweise natürlich keine Zahlungserinnerungen nach 18 Jahren. Und schon gar nicht, wenn es sich dabei um eine ehemalige Mitarbeiterin handelt.“

„Georg“ ist schuld
Aufgrund einer gesetzlichen Vorgabe des Bundes hat man im Linzer Magistrat mit 2020 auf ein neues Buchhaltungsprogramm mit dem Namen „Georg“ umstellen müssen. Diese Umstellung soll nicht ganz komplikationslos verlaufen sein, dabei muss laut dem Büro die mehr als peinliche Panne passiert sein. Die Pensionistin muss deshalb die 4,50 Euro natürlich nicht bezahlen.

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