„Graue Wölfe“

Türkei versucht, Integration subtil zu untergraben

Tirol
30.07.2020 14:50

Türkische Kultur-Vereine sind nicht nur vermittelnd zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen tätig. Sie sorgen auch dadurch für Aufmerksamkeit, weil türkische Parteien und religiöse Institutionen durch sie Türken in Österreich beeinflussen und deren politisches Weltbild prägen. Das öffnet der Bildung von Parallelgesellschaften in unserem Land natürlich Tür und Tor!

Vor kurzem rücken die „Grauen Wölfe“ in der Festungsstadt Kufstein wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Diese Organisation ist nationalistisch geprägt und misst der eigenen Volksgruppe einen höheren Stellenwert als anderen Ethnien zu. Daher ist das Menschenbild der „Grauen Wölfe“ stark von rassistischem Gedankengut beeinflusst.

Klare Worte über diesen Missstand kommen nun auch von Seiten der Kufsteiner Gemeindepolitiker. Wie etwa von Vizebürgermeister und Sicherheitsreferent Hannes Rauch (ÖVP): „Auch wenn der Anlassfall sehr bedauerlich ist, kann man sich an erster Stelle nur bei jenem Medium bedanken, das solche Geschichten aufbringt. Wir dürfen keine Parallelgesellschaften dulden, da gilt es, alles daranzusetzen, um solche Auswüchse erst gar nicht entstehen zu lassen. Und wenn sie schon da sind, sollte man mit harter Hand dagegen arbeiten. Es braucht auch den Integrationswillen derer, die zu uns zuwandern. Beim nächsten Sicherheitsausschuss werde ich das Thema ,Graue Wölfe‘ auf die Tagesordnung bringen und ausloten, was Kufstein im konkreten Fall tun kann, um solche Gegebenheiten vermeiden und unterbinden zu können“.

„Graue Wölfe“ bekannt für Gewaltbereitschaft
Ähnlich sieht das auch Stadtrat Walter Thaler: (GKL) „Schon Anfang des Jahres berichtete die ,Krone’ über die Umtriebe der ,Grauen Wölfe‘ in Kufstein, zwischenzeitlich hat uns die Realität dieser aus der Türkei gesteuerten, gewaltbereiten Gruppierung im Juni bei öffentlichen Ausschreitungen in Wien eingeholt. Auf die Problematik in Kufstein bezogen kann ich nur nochmals wiederholen, dass der Bürgermeister seiner Pflicht nachkommen müsste und nicht die Augen verschließen darf, da hier ja eindeutige Fakten vorliegen. Wir haben in der letzten Stadtratssitzung bereits nachgefragt, wie die Sache nun gehandhabt wird, aber bis dato keine konkreten Antworten von Seiten des Gemeindeoberhauptes bekommen.“

Grüne sind gegen jede Form von Extremismus
Die „Krone“ fragte auch bei den Grünen nach. GR Victoria Da Costa: „Wir lehnen jede Form des Extremismus, egal von welcher Seite, ab. Wobei es in Kufstein sehr wohl Bemühungen in der Integrationspolitik gibt - wie Deutschkurse für Migranten. Da wird von der städtischen Integrationsbeauftragten vieles unternommen. Das Problem ist, wenn die Angebote nicht angenommen werden. Ich glaube aber auch, dass es sehr schwierig ist, bestimmte Gruppen wie die ,Grauen Wölfe‘ zu einem funktionierenden Miteinander zu bewegen. Parallelgesellschaften sind einfach nicht gut.“

„Nationalismus hat bei uns nichts verloren“
Auch die in Istanbul geborene Juristin und Nationalrätin Selma Yildirim (SPÖ) aus Innsbruck nahm auf „Krone“-Nachfrage Stellung zur Thematik: „Demokratie und Rechtsstaatlichkeit stehen an oberster Stelle und das gilt für jeden und jede in Österreich. Gesetzliche Bestimmungen sind einzuhalten. Passiert das nicht, ist ganz klar dagegen vorzugehen. Nationalismus, egal woher er kommt, hat in Österreich nichts verloren. Schon gar nicht, wenn er unter das Verbotsgesetz fällt. Darüber hinaus lehne ich jede Form von Extremismus ab. Rechtsextremismus, Faschismus, Gewalt - egal, ob türkisch oder österreichisch, verhindern nämlich ein konstruktives, offenes und buntes Zusammenleben diverser Menschen und Meinungen, von dem alle profitieren.“

Hubert Berger, Kronen Zeitung

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