Heuer 615 Verfahren

Täglich schlittern fünf Landsleute in Privatkonkurs

Oberösterreich
19.07.2010 16:52
An jedem Werktag werden derzeit in Oberösterreich fünf Privatkonkurse eröffnet. Allein heuer schlitterten schon 615 Landsleute in die Pleite. Das ist ein zweiprozentiger Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Doch beim Kreditschutzverband ist man eher optimistisch: Bei den Firmen gab's bereits eine Trendwende.

"Der typische 'Patient' ist ein junger Mann, der sich beispielsweise beim Kauf oder Leasen eines fahrbaren Untersatzes übernommen hat und dann Mitte 30 darauf kommt, dass er irgendwann aus der Schuldenspirale raus will. Solche Privatkonkurse stehen im Schnitt bei den Banken mit 40.000 bis 50.000 Euro in der Kreide", erklärt Otto Zotter, Leiter der Linzer Filiale des Kreditschutzverbandes (KSV).

Im Vorjahr gab es den bisherigen "Rekord" an Privatkonkursen mit 1.146 Verfahren. Im ersten Halbjahr wurden heuer 615 private Schuldenregulierungsverfahren eröffnet: Ein Anstieg von zwei Prozent.

6.500 Arbeitsplätze betroffen
Ein Drittel der Pleitiers sind Unternehmer, die mit ihrem Privatvermögen haften. Sie sind daran schuld, dass die durchschnittliche Schuldenhöhe im Vorjahr 116.000 Euro betrug, heuer aber auf 104.200 Euro sank. "Vor einem Jahr war der Wind wirtschaftlich gesehen viel rauer. Viele kleine Unternehmer mussten damals zusperren", erklärt Zotter.

Die Liste der Schmerzen im Detail: 2009 wurden 948 Unternehmen insolvent, hinterließen rund 800 Millionen Euro Schulden. 6.500 Arbeitsplätze waren betroffen, als Großpleiten wie jene der Holzindustrie Häupl, der Spedition Interliner und der Quelle das Land erschütterten. Heuer mussten bisher 415 Firmen aufgeben.

von Cristoph Gantner, "OÖ Krone"

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