Fischbestände bedroht

Experten warnen vor Sauerstoffverlust der Ozeane

Wissenschaft
07.12.2019 12:43

Der Sauerstoffverlust der Meere wird zu einer wachsenden Bedrohung für die Fischbestände. Das geht aus einem aktuellen Bericht hervor, den die Weltnaturschutzunion IUCN am Samstag bei der Weltklimakonferenz in der spanischen Hauptstadt Madrid vorgestellt hat. Betroffen seien etwa 700 Meeresregionen in aller Welt, warnen die IUCN-Experten.

„Das ist möglicherweise das letzte Alarmsignal, dass wir von dem unkontrollierten Experiment bekommen, dass die Menschheit in den Ozeanen der Welt ausgelöst hat“, sagte Dan Laffoley, einer der Herausgeber des Berichts. Der sinkende Sauerstoffgehalt in den Ozeanen hat demnach in der Hauptsache zwei Gründe. Zum einen die Klimaerwärmung. Heizt sich das Meerwasser auf, enthalte es tendenziell weniger Sauerstoff.

Starkes Algenwachstum durch Verschmutzung
Zum anderen führe eine Verschmutzung der Gewässer mit Nährstoffen etwa aus Fischzuchten oder Düngemitteln aus der Landwirtschaft insbesondere in Küstenregionen zu einem starken Algenwachstum. Bei ihrem Abbau verbrauchen sie Sauerstoff. In sauerstoffarmen Gewässern überlebten Mikroben, Quallen und Tintenfische besser als Fische.

Vom Sauerstoffrückgang betroffen sind auch die Ostsee und das Schwarze Meer. „Dies sind die größten geschlossenen Meeresökosysteme mit niedrigem Sauerstoffgehalt“, heißt es in dem Bericht. Während es im Schwarzen Meer teils natürliche Gründe gebe, seien in der Ostsee vor allem die Düngemittel und der Klimawandel Schuld.

Gefahr für Haie und Thunfische
In wärmeren Gewässern vermischten sich sauerstoffreiche und -arme Schichten weniger gut, heißt es in dem Bericht. Thunfische und Haie brauchten wegen ihrer Größe und ihres Energiebedarfs viel Sauerstoff. Sie würden in relativ sauerstoffreiche Schichten an höheren Lagen gezwungen und setzten sich dann der Gefahr aus, gefischt zu werden. Überfischung sei die Folge, so die IUCN.

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