Über drei Jahre hinweg soll eine kriminelle Vereinigung rund 15 Kilo Kokain im Wert von rund einer Million Euro nach Kärnten gebracht und hier vertrieben haben. 16 Personen wurden mittlerweile durch die Ermittlungen der „AG Bitcoin“ festgenommen. Das Geld legte einer der Köpfer der Bande - ein amtsbekannter 49-Jähriger, der früher im Rotlicht-Milieu verkehrt hat - in Autos, Motorräder, Gemälde und der Kryptowährung „Bitcoin“ an.
„Zwischen Mai und November 2019 wurden 16 Männer festgenommen, die Teil der kriminellen Vereinigung waren. 15 Personen sitzen aktuell noch in U-Haft“, bestätigt Gottlieb Türk, Chef des Landeskriminalamtes Kärnten. Es handle sich um elf Österreicher, drei Bosnier und zwei Slowenen, die drei Jahre lang im großen Stil in Kärnten mit Drogen gehandelt haben. Vor allem Kokain stand bei den Kriminellen auf der Liste, aber auch Cannabis und Heroin brachten die Männer in Umlauf. Die Verdächtigen sind zwischen 21 und 59 Jahre alt.
Szenegastronom beteiligt
Hochburgen der Bande sollen in Villach und Klagenfurt gewesen sein. Dort hatte die Bande auch sogenannte Bunkerwohnungen gemietet, in denen die Drogen gestreckt und verpackt wurden. Verkauft wurde zwischen Spittal und Klagenfurt - vor allem auch am Wörthersee. Dort wurde ein Verdächtiger auf frischer Tat ertappt: Ein 30-jähriger Szenegastronom, der mittlerweile wieder auf freiem Fuß ist, soll regelmäßig mit Kokain gedealt haben.
Einer der Köpfe der Bande ist amtsbekannt und sitzt noch in U-Haft. Der 49-Jährige war einst in der Villacher Rotlicht-Szene aktiv und steht unter anderem wegen gewerbsmäßigem Betrug unter Verdacht. Der Mann leistete sich mit dem vermeintlichen Drogen-Geld ein schönes Leben. Auto, Motorrad und mehrere Kunstgegenstände, darunter Gemälde namhafter Künstler, hatte der Mann bei sich zu Hause. Sichergestellt wurden außerdem Tausende Euro Bargeld sowie Tausende Euro „Bitcoin“.
Festnahme auch in Wien
Eine Festnahme fand außerdem in Wien statt. „Es handelt sich um einen gebürtigen Kärntner, der in Wien lebt und teilweise für Drogennachschub gesorgt hat“, bestätigt Karl Schnitzer, Leiter des Ermittlungsbereichs Suchtmittelkriminalität im Landeskriminalamt Kärnten. Weitere Ermittlungen laufen, denn es sei davon auszugehen, dass weit mehr Personen im gut organisierten Drogenring tätig waren.
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