Ohne Rücksicht

Investment-Touristen drängen in die Gefahrenzone

Salzburg
23.11.2019 08:00
Salzburg knackt noch heuer die Rekordmarke von 30 Millionen Nächtigungen. Dem Tourismus verdanken Gemeinden im ganzen Bundesland ihren Wohlstand – doch Auswüchse in Form von Großprojekten nehmen längst überhand. Zulasten der Umwelt, wie jüngste Unwetterkatastrophen zeigen. Ende ist keines in Sicht.

Eine Luxus-Hotelanlage am Pass Thurn in Mittersill ist nur die Spitze des Eisbergs. Dort gibt es zum millionenteuren Chalet den E-Porsche gleich dazu. Immer mehr solcher touristischen Großprojekte schießen aus der Erde und sorgen bei den Bürgern, für die Baugrund immer teurer wird, für Unmut. Auch für die Umwelt werden solche Anlagen zur Belastung.

„Menschenmassen werden in Naturjuwele hineingedrückt“, ärgert sich SPÖ-Umweltschutzsprecherin Karin Dollinger. Gerade erst die verheerenden Unwetterfolgen wie Murenabgänge machen die Sünden der Raumordnung deutlich. Zu dicht besiedelte Hänge, Abholzung und Bodenversiegelung – „Da ist man viel zu sehr an die Grenzen der Natur gegangen“, so Dollinger. In Neukirchen wird gerade ein Chaletdorf auf gelber bis roter Gefahrenzone fertiggestellt.

Fünf Sofortmaßnahmen gegen den Ausverkauf

Um dem zunehmenden Ausverkauf des Landes einen Riegel vorzuschieben, fordert die SPÖ eine Überarbeitung des Raumordnungsgesetzes. In einem Fünf-Punkte-Programm mit Sofortmaßnahmen will die Oppositionspartei bei der Landesregierung Gehör finden. Darin findet sich neben der Rückwidmung von Bauland auch die Verpflichtung, dass Aparthotels nur mehr in dafür ausdrücklich gekennzeichnetem Bauland errichtet werden dürfen.

Ebenso fordert die SPÖ eine ordentliche Zweitwohnsitzabgabe und personelle wie rechtliche Unterstützung für die Gemeinden bei Prüfverfahren. „Bei diesen Projekten profitieren Grundbesitzer und Investoren, während die Gemeindebürger dafür den Preis zahlen müssen“, bringt SPÖ-Chef Walter Steidl die Problematik auf den Punkt.

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