Rekord an Schülern

Offensive in der Ausbildung gegen Pflegenotstand

Tirol
09.06.2010 09:13
Immer mehr Tiroler sind auf Pflege angewiesen. Die Ausbildung von Fachkräften hat da nicht Schritt gehalten. In zahlreichen Einrichtungen herrscht notorischer Personalmangel. Eine Ausbildungsoffensive soll nun gegensteuern. "Höchste Zeit", sagen Praktiker. Denn in den nächsten Jahren wird der Bedarf drastisch steigen.

Im Ausbildungszentrum West (AZW) in Innsbruck absolvieren derzeit 970 Schülerinnen und Schüler eine Pflegeausbildung. "So viele wie noch nie", so Waltraud Buchberger, Direktorin des Fachbereichs Pflege. Sie verweist darauf, dass im Herbst weitere Klassen dazukommen. Auch das neue Pflege-Kombistudium von AZW und Haller Privatuni UMIT (36 Plätze) wird gestürmt.

"Mehr Ausbildungsplätze sind zwingend notwendig", hofft der Tiroler Vorsitzende des Krankenpflegeverbandes, Thomas Strickner, dass die Ausbildungsoffensive keine einmalige Aktion bleibt. Denn Strickner und seine Kollegen wissen, dass der Personalmangel in einigen Bereichen drückend ist. Die Hauskrankenpflege, die Strickner für die Innsbrucker Sozialen Dienste organisiert, ist so ein Bereich.

Kritik an Land
Diplomierte Kräfte zieht es in die Krankenhäuser. Altenpflege und Mobile Pflege gehören nicht zu den Rennern. Stricker: "Wir brauchen mehr ausgebildete Kräfte als der Markt verlangt. Nur so können wir unter den Besten wählen."

Strickner kritisiert damit durch die Blume die bisherige Praxis des Landes. Regelmäßig wird der Pflegebedarf erhoben - und daraufhin ausgebildet. Die Ausbildung hinkt also dem Bedarf immer hinterher. Die Ausbildungsoffensive könnte in ein paar Jahren nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein.

von Claudia Thurner, Tiroler Krone

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