Seit Jahren warnen Experten, unter ihnen der Salzburger Gutachter für Verkehrssicherheit Gerhard Kronreif: „Mit einem 80er-Tempolimit können Schadstoffe auf der Autobahn kaum reduziert werden.“ Begründung: Lkw dürften ja schon bisher nur 80 fahren, somit trifft die Tempo-Bremse nur Pkw, von denen nur Diesel-Autos Stickstoffdioxide ausstoßen. 2019 lag der Diesel-Anteil bei Pkw aber nur noch bei 39 %.
Auch am Rudolfsplatz keine Überschreitungen
So erklärt es sich, dass die Luftmess-Station des Landes etwa am Rudolfsplatz seit 2015 ganz ohne Tempo 80 um 21,6 % weniger NO2 registriert.
Die „Krone“ weist seit Jahren auf die Fakten hin. Der Luft-Achtziger auf der Autobahn hat vor allem eines gebracht: Mindestens 150 Verletzte, 1000 demolierte Autos und somit einen volkswirtschaftlichen Schaden von mindestens 10 Millionen Euro. Weil sich die Unfälle beim gleichen Tempo 80 für Lkw und Pkw vor allem an den Knotenpunkten und beim Spurwechsel enorm häuften. Polizei und Politik ignorierten diesen Umstand hartnäckig, nur die Asfinag reagierte und baute die Radarbox ab.
Politik will den 80er erst in zwei Jahren streichen
In zwei Jahren (also rechtzeitig vor den nächsten Wahlen) denke er daran, den Luft-Achtziger aufzuheben, ließ Landesrat Heinrich Schellhorn verlauten. Verkehrssicherheits-Experte Gerhard Kronreif widerspricht: „Fachlich gibt es keine Gründe, das nicht jetzt schon zu veranlassen.“
Gut möglich, dass der 80er aber gar nie fällt: Wenn die Auffahrt Hagenau in der jetzt geplanten Form kommt, droht zwischen Nord und Mitte das Chaos.
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