Der Fluch der Atomkraft: Weil es auf dem Gelände des Risiko-Reaktors Krško keinen Platz mehr für den strahlenden Müll gibt, wird in der Nähe ein Endlager gebaut. Jetzt hat die grenzüberschreitende Umweltprüfung dieses Projektes begonnen. Kärnten sieht den Plan kritisch, jeder kann Stellungnahmen abgeben.
14,6 Kubikmeter leicht und mittel verstrahlter Müll (LILW) wie kontaminierte Betriebsmittel und Anlagenkomponenten sind im grenznahen Pannenmeiler 2018 angefallen. Hinzu kommen hoch radioaktive, abgebrannte Brennstäbe, die ebenfalls irgendwo deponiert werden müssen. Weil es keine endgültige Lösung für Atommüll gibt, werden nahe dem Kraftwerksareal jetzt Lager gebaut. „Wir brauchen neuen Platz“, erklärt Ida Novak vom Kraftwerksbetreiber Nuklearna elektrarna Krško. Die Laufzeit des altersschwachen AKW soll ja bis 2043 verlängert werden, ein zweiter Reaktor ist geplant.
Umgesetzt wird die unterirdische LILW-Deponie von der ARAO, Agentur für radioaktive Abfälle in Laibach. Jetzt hat die grenzüberschreitende Umweltprüfung begonnen.
Kärntner wollen Stellung nehmen
Das Vorhaben stößt in Österreich auf wenig Gegenliebe „Jede ergänzende Maßnahme in Krško, die nicht der Sicherheit, sondern der Erweiterung dient, können wir nur kritisch betrachten“, meint Albert Kreiner, Leiter der Wirtschaftsabteilung im Land Kärnten. Strahlenexperten des Landes prüfen das Vorhaben. Eine unmittelbare Gefährdung durch das Lager wird aber nicht erwartet. Das Land kündigt Stellungnahmen an.
Seit Freitag liegen die Projektpläne der Slowenen auf. Das LILW-Lager ist nur ein erster Schritt: Verträge für ein unterirdisches Trockenlagersilo für hoch radioaktiven Müll sind bereits unterzeichnet.
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