Die Daten zeigen ein deutliches Nord-/Süd-Gefälle, wobei Regionen in der Schweiz die niedrigsten und Slowenien die höchsten Mortalitätsraten aufweisen, sagte einer der Herausgeber der Studie, der Leiter der Innsbrucker Epidemologie, Willi Oberaigner.
In italienischen Regionen trete vor allem Harnblasen-, HNO- und Leberkrebs häufiger auf, als in den Schweizer Teilen des Krebsatlas. Die Mediziner vermuteten dabei unter anderem mehr Hepatitis-Infektionen mit höherem Alkoholgenuss. Dass Slowenien die Negativwerte so stark anführe, hänge möglicherweise mit den dortigen Therapie- und Vorsorgemöglichkeiten zusammen, vermutete Oberaigner.
Eine andere Situation gebe es beim Prostatakrebs. Durch das etwa in Tirol durchgeführte PSA-Screening habe die Rate der Todesfälle im Bundesland Tirol in den letzten zehn Jahren deutlich abgenommen. Waren es in den 90er Jahren noch 100 Todesfälle pro Jahr, sei diese Zahl auf zuletzt 70 zurückgegangen.
Tilg: Atlas soll Schwerpunkte in Versorgung vorgeben
Gesundheits-Landesrat Bernhard Tilg will mit den Ergebnissen Schwerpunkte in der Vorsorge treffen bzw. Rückschlüsse über bereits umgesetzte Maßnahmen ziehen, wie er bei der Präsentation betonte. Das Land Tirol investiere "massiv" in den Ausbau der onkologischen Versorgung, dementsprechend könne auch ein flächendeckendes Angebot gewährleistet werden.
An insgesamt fünf Standorten (Innsbruck, Hall, Kufstein, Lienz und Zams) sind entsprechende Strukturen vorgesehen. Neben der Sicherstellung einer bestmöglichen Patientenversorgung hätten sich auch die Tiroler Universitäten auf die Krebsforschung spezialisiert. Mit Südtirol besteht im Bereich der Strahlentherapie bereits seit dem Jahr 2003 eine Kooperation, die nunmehr bis 2014 verlängert wurde, wie der Südtiroler Gesundheits-LR Richard Theiner (SVP) ankündigte.
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