Streit in Natters

Nachbarn: „Vier Hühner waren nie das Problem“

Tirol
10.09.2019 08:00
Im kuriosen Hühnerstreit von Natters melden sich nun die Nachbarn zu Wort, um mit einigen Missverständnissen aufzuräumen: Sie hätten weder die Abschaffung der Hühner verlangt, noch dem Bürgermeister deshalb Amtsmissbrauch vorgeworfen. Ihnen wäre es stets um unzulässige bauliche Anlagen an der gemeinsamen Grundgrenze gegangen. Etwa einem Stall zur Hasenzucht, der im Juni dann abgebaut wurde.

Alles habe 2014 mit der Errichtung dreier Hasenställe, einem Hühnerstall mit Freilaufgehege und einem Hochbeet mit Einhausung von Seiten der Pehböcks begonnen. „Wir erhoben Einspruch, da sich die baulichen Anlagen im angrenzenden vier Meter Abstandsbereich befanden“, schildern die Betroffenen. Sie listen auf, dass eine dreifache Verletzung der Bauordnung vorgelegen habe: eine unzulässige bauliche Anlage mit Öffnung zum Schutz von Tieren, mehr Verbauung als die halbe gemeinsame Grundgrenze und die Nichteinhaltung der zulässigen Höhen.

„Mist vor der Garage“
„Diese Verstöße meldeten wir im April 2016 dem Bürgermeister“, erzählt das Ehepaar weiter. Als Antwort erhielten sie, dass es sich nicht um eine bauliche Anlage im Sinne der Tiroler Bauordnung handle. Daraufhin schalteten sie die Bezirkshauptmannschaft ein und warteten bis April 2019 auf eine Rückmeldung. Im April diesen Jahres haben dann Teile der Nachbarschaft die Geruchsbelästigung nicht mehr hinnehmen wollen: „Die Lagerung des Mistes der Tiere in einem vor der Garage stehenden Anhänger führte zum wiederholten Male zu einer Beschwerde anderer Nachbarn. Da drohten wir der Gemeinde mit einer Gerichtsklage.“

„Bis zu 40 Hasen“
Überhaupt seien weniger die Hühner, sondern mehr die Hasen das Problem gewesen. „Nach eigener Aussage von Familie Pehböck zu anderen Dorfbewohnern wurde der Mist von bis zu 40 Hasen produziert“, schildern die Nachbarn. Es habe sich dabei nicht um Streicheltiere gehandelt. Die Hasen seien wohl laut Aussage der Pehböcks zum Verzehr gehalten worden. Sie verschwanden im Juni 2019.

„Vorbereitung auf die TV-Inszenierung“
Die Traumatisierung der Kinder dürfe sich in Grenzen halten, so das Ehepaar: „Die Tiere wurden nicht von klein auf herumgetragen und gestreichelt. Diese Zuwendung konnten wir erst in den letzten Wochen, vermutlich zur Inszenierung im Fernsehen, beobachten.“ Ihr Vorwurf des Amtsmissbrauchs habe sich auf die baulichen Anlagen bezogen. „Dass der Familie die Haltung von Nutztieren im Wohngebiet komplett untersagt wurde, ist wohl dem unsozialen Verhalten der Pehböcks selbst zuzuschreiben.“

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