„Banden am Werk“

Frequency: Zelte aufgeschlitzt und angezündet

Niederösterreich
18.08.2019 15:01

In der Nacht auf Sonntag ist es am Frequency-Festival in St. Pölten aus Sicht der Exekutive deutlich turbulenter zugegangen als in der Zeit davor - besonders am Campingplatz: Etwa ein Dutzend Zelte wurden aufgeschlitzt und angezündet, berichtete Stadtpolizeikommandant Oberst Franz Bäuchler. Zwei Verdächtige, die Diebesgut bei sich hatten, wurden angehalten. „Die Erhebungen sind noch im Gange“, sagte Bäuchler. Außerdem seien in der Nacht auf Sonntag die „Handydiebstähle massiv gestiegen“, hier seien „Banden am Werk“. Eine Verdächtige aus Venezuela wurde festgenommen, ihre Komplizen konnten flüchten.

Insgesamt zogen die Einsatzkräfte aber eine recht positive Bilanz: Mit 2086 medizinischen Versorgungen durch das Rote Kreuz und rund 300 Pannenhilfen durch den ÖAMTC und weniger Anzeigen bei der Polizei sei das Event relativ friedlich verlaufen. Bei der Abreise am Sonntag mussten sich viele Besucher allerdings in Geduld üben: Wegen eines Unfalls kam es zu einem kilometerlangen Stau auf der Westautobahn.

Polizei: Wenige Anzeigen trotz hoher Besucherzahl
Zwei Festival-Besucher wurden wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt festgenommen. Einer von ihnen, ein betrunkener 17-jähriger Deutscher, hatte am Freitag Polizisten von hinten angesprungen und leicht verletzt. Auch Drogendelikte wurden angezeigt. Körperverletzungen wurden bisher weniger als zehn gemeldet - eine sehr geringe Zahl angesichts der großen Besucherzahl, meinte Bäuchler. Laut seiner Schätzung gab es ein Drittel weniger Anzeigen als in den Vorjahren, erfahrungsgemäß dürfte die bisher verzeichnete Anzahl aber noch steigen.

Maßnahmen des Veranstalters wie breitere Wege auf dem Festival-Gelände hätten sich bewährt, hielt Bäuchler fest. In Sachen Anrainerschutz sei es gelungen, den Verkehr großteils von den Siedlungsgebieten fernzuhalten.

Bei der Heimreise kam es nach einem Unfall auf der Westautobahn (A1) bei St. Pölten Richtung Linz zu kilometerlangen Staus. Verzögerungen und Verkehrsstillstand gab es rund um das Festival-Gelände in der niederösterreichischen Landeshauptstadt - etwa auf der Mariazeller Straße (B20), der Stattersdorfer Hauptstraße und der Harlander Straße.

Auch Rettungsauto musste Pannenhilfe in Anspruch nehmen
Der ÖAMTC hielt bis Sonntagvormittag bei rund 200 Einsätzen, wobei bereits bei der Anreise am Dienstag und Mittwoch - also noch vor dem offiziellen Start - 92 im Raum St. Pölten verzeichnet wurden. Insgesamt wurden an die 300 Pannenhilfen erwartet. Hauptursachen waren leere Batterien, eingesperrte oder verlorene Schlüssel und Reifenschäden. „Wir haben auch einem Rettungsauto Hilfe geleistet, bei dem das Folgetonhorn kaputt war“, berichtete ÖAMTC-Sprecherin Romana Schuster.

Das Rote Kreuz behandelte vor allem Schnittwunden, Abschürfungen, Verstauchungen sowie Knöchelverletzungen und half einigen Gästen bei Unterkühlung. Von den 2086 versorgten Besuchern wurden 95 ins Universitätsklinikum St. Pölten gebracht.

Indes ist bereits der Vorverkauf für die Jubiläums-Auflage im nächsten Jahr angelaufen. Für das 20. Frequency von 20. bis 22. August 2020 kündigte der Veranstalter Auftritte von Bilderbuch, AnnenMayKantereit, RAF Camora, Yung Hurn und Mero an.

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