Der Anwalt der Bank selbst hat die Vorwürfe an die Staatsanwaltschaft herangetragen. Da geht es zum einen um Flüge mit der Goldeck-Air nach Zadar, die zu hinterfragen seien. In einem Fall etwa wurden Gattin und Kinder eines Mitarbeiters kostenlos mitgenommen, die in Kroatien Urlaub machen wollten.
Die Reise liegt Jahre zurück – warum sie den internen Kontrollorganen der Hypo nie zuvor aufgefallen ist, sei dahingestellt. Ebenso tauchen nun mysteriöse Zahlungen über 240.000 Euro an einen bekannten heimischen Betrieb auf, wo es den Verdacht von Scheingeschäften geben soll – sowie "nicht nachvollziehbare" Geldflüsse über 635.000 Euro an diverse (Werbe)Firmen in Liechtenstein und den USA, hinter denen wieder der Hypo anno dazumal nahestehende Kärntner Unternehmer gesteckt haben sollen.
Ex-Vorstand erneut unter Beschuss
Auch Ex-Vorstand Günter Striedinger, der von der Staatsanwaltschaft ja sowieso schon offiziell als Beschuldigter genannt wird, ist neuerlich unter Beschuss geraten: Der einstige Osteuropa-Experte der Hypo soll an einem Grundstücksgeschäft in Kroatien beteiligt gewesen sein, wo bei einem Projekt nahe der Insel Brioni viele Hypo-Millionen versickert sein sollen. Die zwei Parzellen wurden bereits vor neun Jahren angekauft, bis heute wurde nicht gebaut.
Potenzielle Investoren dürften durch die Selbstanzeigen der Bank aber vermutlich wohl auch abgeschreckt werden. "Diese Unterstellungen sind eine glatte Lüge", sagt Striedinger – und überlegt nun zum ersten Mal eine Gegenklage, weil er nicht mehr alle Vorwürfe unwidersprochen auf sich sitzen lassen möchte.
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