Experte an B311:

So schnell war Unfall-Lenker von Weißbach wirklich

Salzburg
07.08.2019 06:51
Jede Spur wird dokumentiert, jeder Zentimeter genau vermessen: Der Sachverständige Gerhard Kronreif war am Dienstag an der B 311, dort wo der Aufprall mit elf Verletzten passierte. Auch die Autowracks können Aufschluss über Tempo, Hergang und Verschulden geben. Landesrat Schnöll kündigt weitere Maßnahmen an.

Die Drohne schwirrt über der Unfall-Stelle: Mit einer Spiegelreflexkamera wird aus der Luft alles dokumentiert. Es geht um jeden Zentimeter, um Abstände, Bremswege. Auch ein Baum am Straßenrand wurde zum stillen Zeugen: Weil ein Unfallauto dagegen prallte, sind große Teile der Rinde komplett abgelöst.

3-D-Simulation des Unfalls wird vorbereitet

„Ich analysiere im Auftrag der Staatsanwaltschaft die Unfallursache“, erklärt der Sachverständige Gerhard Kronreif. Neben der Perspektive aus der Luft arbeitet Kronreif auch am Asphalt mit Messlatte und Laser-Gerät.

Nach dem folgenschweren Unfall mit elf Verletzen, davon viele Jugendliche, wird auch viel spekuliert: Die Tachonadel des Unfalllenkers, der aus Saalfelden kam, soll bei 200 km/h stehengeblieben sein. Alle drei Fahrzeuge – ein weiterer Lenker fuhr noch auf ein Unfallauto auf – sind stark beschädigt.

Kronreif ist jetzt der Wahrheit auf der Spur. „Früher hat man Pläne gezeichnet“, schildert er. Jetzt wird mit den Daten eine 3-D-Simulation vorbereitet. Die genaue Analyse wird mehrere Wochen in Anspruch nehmen.

Das Land will die Sicherheit an der Strecke noch weiter erhöhen: „Jene, die zum Teil doppelt so schnell fahren wie erlaubt, müssen stärker bestraft werden“, so Verkehrslandesrat Stefan Schnöll. Vor allem Raser, die illegale Autorennen veranstalten, und Lenker mit verbotenen Laser-Blockern sollen künftig mit saftigen Strafen rechnen.

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