Vulkanasche

Drastisch erhöhte Feinstaubwerte in Deutschland

Ausland
19.04.2010 21:01
Das deutsche Umweltbundesamt hat am Montagnachmittag an mehreren Messstationen im Land drastisch erhöhte Feinstaubwerte registriert. So zeigte sich nach einer am Abend auf der Website verbreiteten Mitteilung ein um das Achtfache über dem langjährigen Mittel erhöhter Wert in der höchstgelegenen Messstation am Schneefernerhaus auf der Zugspitze (2.650 Meter über dem Meeresspiegel).

"Mit großer Wahrscheinlichkeit geht der Anstieg auf die Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull (Bild) zurück", hieß es weiter. Eine Gesundheitsgefährdung bestehe jedoch nicht. Auch auf der Messstation Schauinsland (in 1.205 Metern Höhe) nahe Freiburg im Breisgau stiegen die Werte beachtlich an.

In der klaren Luft auf Deutschlands höchstem Berg kamen messbare Niederschläge aus Richtung Island zuerst an. Aber nicht nur dort beobachteten die Experten des Umweltbundesamts im Verlauf des Montags auffällige Veränderungen, die sich binnen weniger Stunden einstellten. Auch im Südwesten Deutschlands, speziell im Oberrheingraben, wurden höhere Werte gemessen.

Kein ernsthaftes Gesundheitsrisiko
Solche kurzfristigen Erhöhungen stellen laut Umweltbundesamt jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch kein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar. Asthmatikern und anderen Menschen mit Erkrankungen der Atemwege riet das Amt, verschriebene Medikamente regelmäßig einzunehmen und die Medikamente für den vielleicht doch eintretenden Notfall bei sich zu tragen. Im Moment bestehe kein Bedarf an weitergehenden Vorsichtsmaßnahmen.

Flugzeug nach Wolken-Messung gelandet
Ein Spezialflugzeug des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist am Montag aufgestiegen, um die Vulkanasche-Wolke über Deutschland zu untersuchen. Das mit einer Art Laser-Radar (Lidar) ausgerüstete Flugzeug vom Typ Falcon 20E war am Nachmittag zu einem Flug über die ganze Bundesrepublik gestartet; gegen 20.00 Uhr landete es dann in Oberpfaffenhofen westlich von München.

Erste Messergebnisse am Dienstag
Die Maschine war zunächst Richtung Leipzig geflogen, von dort über Hamburg an die niederländische Grenze und dann über Stuttgart zurück nach Oberpfaffenhofen. Mit dem Laser sollte die Dichte und Ausbreitung der Ascheteilchen festgestellt werden. An den Tragflächen der Maschine sind zudem sogenannte Partikelzähler montiert. Erste Messergebnisse sollen am Dienstag vorliegen. Von den Daten hängt ab, wann der deutsche Luftraum wieder vollständig für den Flugverkehr geöffnet wird.

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