Zerknirscht saß ein Tiroler Handwerksmeister (44) am Landesgericht, den seine Umtriebe im Internet schwer in die strafrechtliche Bredouille gebracht hatten. Der Mann hatte auf einschlägigen philippinischen Webseiten dafür bezahlt, dass sich minderjährige Mädchen bei Live-Sexshows zur Schau stellten.
„Schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen“, nennt sich das Delikt, für das der Familienvater unter anderem angeklagt war. Im Zweifel ging das Gericht trotz Chatverläufen, in denen von erst 12-jährigen Mädchen die Rede war, von Minderjährigen (14 bis 18 Jahre) aus. Auch weil die eigentlichen Shows nicht als Beweis gespeichert sind.
„Ich war regelrecht süchtig“
Die versprochenen und bezahltem gegenseitigen Berührungen der Mädchen hätten dann „eh nicht geklappt“, sagte der Angeklagte. Er sei aber regelrecht süchtig gewesen und habe sich die Nächte um die Ohren geschlagen. „Schlafen gehen wäre gescheiter gewesen“, lautete seine späte Einsicht. Auslöser seien persönliche und berufliche Probleme gewesen, dann sei er in diesen Sumpf hineingerutscht. Da war auch der Vorsatz, beim Auftauchen von unter 18-Jährigen die Kommunikation zu beenden, bald vergessen.
Auswertung des PC
Auf die Spur gekommen war man dem 44-Jährigen ursprünglich wegen Kinderporno-Dateien. Bei der Auswertung des beschlagnahmten PC tauchten dann auch die Live-Show-Umtriebe auf. Insgesamt setzte es für den Unbescholtenen nicht rechtskräftig eine Geldstrafe von 9600 Euro, zusätzliche 4500 Euro sind für das Computer-Gutachten zu berappen. „Sie haben gewissenlos die Armut anderer ausgenutzt“, sagte die Staatsanwältin.
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