Nur ein Tourengeher

Deutlich weniger Lawinentote im Winter

Tirol
16.05.2019 07:00
Die fünf Lawinentoten, die im Winter 2018/2019 in Tirol zu beklagen waren, liegen unter dem langjährigen Schnitt (12). Auffallend: Nur in einem Fall handelte es sich um einen Tourengeher, nur ein Opfer ist Inländer. „Wir blieben vom Problem einer störanfälligen Altschneedecke verschont“, so Lawinenexperte Rudi Mair.

Österreichweit gab es 20 Lawinentote, auch weniger als der Durchschnitt aufweist. Das kleine Vorarlberg ist das Bundesland mit den meisten Toten (6), gefolgt von Tirol, Niederösterreich (3), Salzburg, Kärnten und der Steiermark (je 2). Die Zahlen wurden jetzt auf der Tagung der deutschsprachigen Lawinenwarndienste in Salzburg bekannt gegeben.

Kritischer Jänner
„Wir hatten einen schneereichen, sehr kernigen Winter mit viel Schnee schon im Dezember und einer kritischen Phase in der ersten Jännerhälfte, jedoch nie wirklich lange Kälteperioden“, resümiert Rudi Mair, der Leiter des Tiroler Lawinenwarndiensts.

Die gefährliche Umwandlung der Schneedecke, Basis für Schneebrettlawinen, blieb dank dieser Komponenten weitestgehend aus, die Altschneedecke war größtenteils stabil. Das Fazit: Weniger Unglücke! „Viel Schnee bedeutet eben nicht zwangsläufig größere Lawinengefahr“, betont Rudi Mair.

Frühes Einschneien
Durch das frühe Einschneien stieg jedoch die Gefahr durch die unberechenbaren Gleitschneelawinen, von denen Tourengeher nur selten betroffen sind.

Die Skitourengeher bildeten bei den Unglücken in Tirol die klare Minderheit: Drei der fünf Toten waren Variantenfahrer, einmal „erwischte“ es einen Eiskletterer beim Abstieg, lediglich ein Todesopfer gehört zur Gruppe der Skitourengeher.

Wärmster Februar
„Wir blicken auf den Bergen auf den kältesten Jänner seit 30 Jahren und den wärmsten Februar seit Aufzeichnungsbeginn zurück“, informiert Alexander Podesser, Leiter der ZAMG und des Lawinenwarndiensts Steiermark. „Bei den Schneelagen gab es große Nord-Süd-Unterschiede.“

Die Lawinenwarndienste wollen in Zukunft den Aufbau und das „Wording“ der Lageberichte harmonisieren, damit sie für die Konsumenten vergleichbar sind

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