Einbruch vorgetäuscht

Ehepaar veruntreute 23.000 Euro vom Sparverein

Kärnten
13.03.2019 13:25

23.000 Euro an Sparvereinsgeldern hat ein Klagenfurter Gastwirts-Ehepaar veruntreut. Als der Tag der Auszahlung bevorstand, täuschten sie laut Anklage einen Einbruch vor, um das Verschwinden des Geldes zu verschleiern. Das Ganze war aber stümperhaft gemacht. Die Polizei kam dahinter und das Ehepaar landete vor Gericht. Richterin Sabine Roßmann sprach die beiden am Mittwoch schuldig, auch wenn das Paar zu keinem Geständnis bereit ist.

Genau 23.731 Euro hatten die Sparvereinsmitglieder angespart, Anfang Juli vergangenen Jahres stand dann die Auszahlung bevor. Doch das Geld war laut Anklage in den Taschen der Wirtsleute verschwunden.

Die Lösung schien ein fingierter Einbruch zu sein. Die Version des Ehepaares lautete damals: Sie hätten im Gasthaus übernachtet, nachdem sie am Abend das Geld für die Auszahlung in Kuverts eingeräumt hätten. Doch als sie in der Früh in den Gastraum gekommen seien, sei die Kassenlade aufgebrochen gewesen und das Geld futsch. Der Wirt rief die Polizei und zeigte den Einbruch an. Die Spurensicherer kamen aber nach wenigen Minuten dahinter, dass hier etwas grundsätzlich faul sein müsse. „Die haben gesagt, die Spuren passen einfach nicht zusammen“, sagte ein Polizist als Zeuge.

„Kann nicht zugeben, was ich nicht gemacht habe“
Die Staatsanwaltschaft wurde informiert, ein Verfahren eingeleitet, und schließlich erhob Staatsanwalt Helmut Jamnig Anklage. Er warf dem Wirt Veruntreuung und Vortäuschung einer Straftat vor, der Frau lediglich die Veruntreuung. Die beiden bestritten jede Schuld, trotzdem beantragte ihr Verteidiger eine Diversion. Dies wiederum lehnte der Staatsanwalt kategorisch ab, es fehle an der Übernahme der Verantwortung. „Ich kann ja nicht zugeben, was ich nicht gemacht habe“, meinte dazu der Angeklagte.

Die Sache ging für die beiden auf allen Ebenen schief. Hatten sie anfangs noch geglaubt, die Versicherung würde ihnen den Schaden ersetzen, blieben sie auch darauf sitzen. Einige 1.000 Euro wurden an die geprellten Sparer bereits zurückgezahlt, mehr als 15.000 Euro sind aber noch offen. Dazu kommen jetzt auch noch die Geldstrafen, die Richterin Roßmann verhängte. 960 Euro muss der Mann zahlen, 1.440 Euro seine Frau. Bei ihm kommen noch drei Monate Haft dazu, die ihm aber bedingt nachgesehen werden.

Trotz der standhaften Weigerung, ihre Schuld zuzugeben, nahmen die Eheleute das Urteil nach kurzer Beratung mit ihrem Anwalt an. Staatsanwalt Jamnig verzichtete ebenfalls auf Rechtsmittel, somit ist das Urteil rechtskräftig.

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