Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) hat am Donnerstag die geplante Sicherungshaft für Asylwerber verteidigt. „Ich halte die Sicherungshaft für notwendig“, unterstrich Kickl bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem niederösterreichischen FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl. Kickl sprach von einem Schritt in die richtige Richtung, um Fälle wie in Dornbirn zu vermeiden. Das habe nichts mit einem Angriff auf die Menschenrechte zu tun, sondern schütze vielmehr diejenigen, die potenzielle Opfer werden könnten. Kickl sehe dies als Schutzmaßnahme für die eigene Bevölkerung.
Der Minister sprach von der „Schaffung einer rechtsstaatlich sauberen Möglichkeit“ bzw. der „Ausnützung von Möglichkeiten, die uns das europäische Recht gibt“. Voraussetzung für eine etwaige Sicherungshaft für Asylwerber sei eine „entsprechende Gefährdungseinschätzung“, so Kickl weiter. „Da braucht es schon Substanz.“
Kickl an SPÖ: „Mit Spiel auf Zeit wird sich Problem nicht lösen“
An die SPÖ richtete Kickl die Aufforderung, ihre „Verzögerungstaktik“ aufzugeben. „Mit Spiel auf Zeit wird sich das Problem nicht lösen.“ Sei man für den Schutz der österreichischen Bevölkerung, gelte es mit der Sicherungshaft, eine Lücke zu schließen. „Jeder von uns ist sich der Sensibilität der Materie bewusst“, die freilich „große Priorität“ habe, so der Innenminister.
Als „zweite große Priorität“ bezeichnete er die Frage des Umgangs mit jenen, „die Schutzstatus haben und straffällig werden“. Bestes Modell wäre es, für eine leichtere Aberkennung des Asylstatus in die Statusverordnung einzelne Straftaten aufzunehmen. Kickl: „Wir müssen uns den Fakten stellen und Antworten finden.“
Waldhäusl „wichtiger Verbündeter im Bereich Asylwesen“
Den niederösterreichischen Landesrat und Parteikollegen Waldhäusl bezeichnete Kickl als „wichtigen Verbündeten im Bereich Asylwesen“. Er verwies in der Pressekonferenz zudem darauf, dass es im Bundesland mit aktuell 4613 Polizeibeamten um 79 mehr als im vergangenen Jahr gebe. Von 389, die in Ausbildung seien, würden „182 noch heuer nach Niederösterreich kommen“.
Zusätzliches Personal in Nachtstunden in Asylquartieren
Waldhäusl kündigte eine Initiative an, die zusätzliches Sicherheitspersonal in den Nachtstunden in Asylquartiere bringen soll, in denen es „Gefährder“ gebe. Es gehe dabei um die Sicherheit der Bevölkerung ebenso wie in den Häusern selbst. Die Maßnahme für bis zu vier Unterkünfte in Niederösterreich werde 500.000 Euro pro Jahr kosten, sagte der Landesrat auf Nachfrage. Derzeit gebe es einen Sicherheitsdienst bereits in Greifenstein in der Gemeinde St. Andrä-Wördern (Bezirk Tulln). Diese Maßnahme sei von der kommunalen Politik auch „gewünscht“.
Was eine Anwesenheitspflicht in Quartieren angehe, verwies Waldhäusl auf die bestehende Hausordnung. Diese sehe vor, dass sich Asylwerber von 0 bis 6 Uhr in den Unterkünften aufzuhalten hätten. „Das ist richtig und gut so“, betonte der Landesrat.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.