Krone: Wie kann das klappen, Florian: Dass zwei Brüder täglich zusammenarbeiten und trotzdem nicht dauernd streiten?
Florian Raich: "Es gibt keine großen Probleme. Kleinigkeiten kommen vor. Aber die Fetzen fliegen nie."
Krone: Weil?
Raich: "Vielleicht, weil ich neun Jahre älter bin. Als er zehn war, durfte er mit mir im Auto mitfahren, auch sonst hab ich ihn überall hin mitgenommen. Es war zwischen uns nie wie zwischen fast gleich alten Brüdern. Es gab nie Machtkämpfe und Rivalitäten."
Krone: Aber es ist sicher auch eine Frage der Erziehung.
Raich: "Wahrscheinlich. Um sportlich so weit zu kommen, musst du aber auch der richtige Mensch sein. Als die anderen mit 15 oder 16 begonnen haben, auszugehen, hat er trainiert. Ihn hat das damals nicht interessiert und es interessiert ihn bis heute nicht."
Krone: Heißt das, dass er seine Siege gar nicht feiert?
Raich: "Zumindest nicht ausschweifend. Es stört ihn oft sogar schon, wenn wer in seiner Umgebung einen Rausch hat."
Krone: Klingt professionell: Kommt es nie vor, dass er ein Training auslässt, weil es ihn nicht freut?
Raich: "Nein, er würde nie eines spritzen. Unlängst hatte er eine Magenverstimmung und fuhr trotzdem. Erst nachher sagte er: Wär vielleicht gscheiter gewesen, ich hätt’s bleiben lassen."
Krone: Aber er spricht über Schmerzen oder Probleme nie von sich aus.
Raich: "Wenn du fährst, dann bist du gesund – Schluss, basta. Sich danach in Ausreden zu flüchten, wäre auch den Gegnern gegenüber respektlos. Das sieht er so – und ich genauso..."
von Peter Frauneder, Kronen Zeitung
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