Flughafen Salzburg

Luftige Bilanz: Weniger Passagiere, mehr Umsatz

Salzburg
23.01.2019 14:30

Trotz rückläufiger Passagierzahlen wird der Flughafen Salzburg das Geschäftsjahr 2018 mit einem Umsatzplus und „guten Geschäftszahlen“ abschließen. Das gab Airport-Geschäftsführerin Bettina Ganghofer am Mittwoch bei einem Pressegespräch bekannt. Konkrete Daten würden aber erst mit Mai oder Juni vorliegen. Große Fragezeichen am Airport hinterlässt indes die Schließung der AUA-Flugbasis.

„Der Rückzug der AUA aus den Bundesländern wird vor allem für die Piloten und Flugbegleiter eine harte Zeit, weil sich der Dienstort ändert“, sagte Ganghofer. Was das Aus für den Flughafen Salzburg wirtschaftlich bedeute, könne sie derzeit noch nicht abschätzen. „Das AUA-Management hat versichert, an den bestehenden Flugverbindungen und an der Frequenz nichts zu verändern“. Auch das Bodenpersonal und die Technik blieben in Salzburg. „Natürlich bringt ein Flugzeug über Nacht mehr Geld, als nur für einen kurzen Stopp. Aber wir können noch nicht sagen, wie die einzelnen Flieger in Zukunft zum Einsatz kommen.“

Insgesamt fertigte der Airport in Salzburg im vergangenen Jahr exakt 1.844.362 Passagiere ab - ein Rückgang von 2,4 Prozent. Das Minus im Linienverkehr fiel dabei mit 3,6 Prozent auf 1.461.883 Fluggäste etwas höher aus. Im Charter reisten 2018 mehr als 230.000 Passagiere nach Salzburg, mehr als 150.000 nutzen den Flughafen als Ausgangspunkt für ihre Auslandsreise.

„Das Geschäftsjahr begann turbulent mit den Auswirkungen der in der Wintersaison 2017/2018 eingestellten Flüge von Air Berlin und Flyniki, die beinahe 25 Prozent des gesamten Verkehrsaufkommens des Flughafens ausmachten“, sagte Flughafen-Aufsichtsratsvorsitzender Landes-Vize Christian Stöckl (ÖVP). Die Ausfälle hätten aber bis auf wenige Prozent mit Partnern wie Eurowings, British Airways oder Turkish Airlines kompensiert werden können.

Der Rückgang sei dabei vor allem den Strecken nach Berlin und Hamburg geschuldet gewesen. Bei Berlin hatte Eurowings Probleme, die Zahlen zu erreichen, die Air Berlin vor der Insolvenz hatte. Hamburg wurde von easyJet zeitweise komplett aus dem Programm gestrichen, wird aber mittlerweile wieder angeflogen. Positive Signale verspreche auch der Start in das Jahr 2019. In den ersten Wochen liege man bei den Zahlen sechs bis neun Prozent über dem Vorjahr.

Auch der Brexit berge gewisse Unsicherheiten, betonte Geschäftsführerin Ganghofer: „Ryanair, easyJet und British Airways sind gerüstet“. Die Carrier seien teilweise Allianzen im EU-Raum eingegangen, easyJet habe überhaupt eine Basis in Wien eröffnet. „Es wird aber sicher Turbulenzen geben - in was für einer Form, können wir aber nicht sagen. Gewisse Strecken können möglicherweise zunächst nicht so frequentiert werden, wie geplant.“

Heuer wird der Flughafen auch 31,25 Millionen investierten - der Großteil davon fließt mit 26,2 Millionen in die Generalsanierung der Piste zwischen 24. April und 28. Mai. Zudem kündigte Ganghofer an, weiter am Linienprogramm arbeiten zu wollen, um den Flughafen Salzburg an die großen Drehkreuze für internationale Verbindungen anzubinden. „Ich werde dabei aber nicht den anderen Bundesländerflughäfen einzelne Strecken streitig machen.“ Derzeit würden etwa Gespräche mit Fly Dubai laufen, die bei Erfolg eine Anbindung an das Netz von Emirates versprechen.

Mehr Fokus will Ganghofer auch auf den Bereich Non-Aviation richten. „Wir überlegen derzeit, wie wir unsere Flächen in Salzburg weiterentwicklen können.“ Möglich sei dabei vom Supermarkt bis zu einem Hotel mit 150 bis 200 Betten alles.

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