Mega-Rückrufaktion

Klemmende Pedale auch bei Toyota-Modellen in Europa

Ausland
28.01.2010 09:43
Der Autohersteller Toyota muss jetzt auch in Europa eine Rückrufaktion wegen möglicher Probleme an der Pedalerie seiner Fahrzeuge starten. In den USA hatte der japanische Konzern in den vergangenen Wochen wegen verrutschender Fußraumverkleidungen, durch die sich das Gaspedal beim Beschleunigen einklemmen kann, mehr als drei Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten zurückgerufen. In Österreich werden knapp 35.000 Autos zurückgerufen. Die Besitzer sollen in den nächsten Tagen informiert werden.

Toyota führt mit seinen Autos regelmäßig die Zuverlässigkeitsstatistiken an und gilt weltweit als Autohersteller mit den zufriedensten Kunden. Für viele Autofahrer sind die selteneren Reparaturen das größte Argument, sich "einen Japaner" anzuschaffen.

Grund für die Aktion sind Probleme mit dem Gaspedal: Entweder kann sich die Fußmatte bzw. die Teppich-Fußraumverkleidung bei mehreren Fahrzeugtypen mit dem Gaspedal verhaken oder es besteht die Gefahr, dass das Pedal gar nicht oder zu langsam in seine Ausgangsposition zurückkehrt.

Acht Modelle betroffen
Von der Aktion sind acht Modelle aus den Produktionsjahren 2005 bis 2009 betroffen. Laut Mitteilung von Toyota-Deutschland aus Köln geht es um die folgenden Modelle mit den genannten Produktionszeiträumen:

  • AYGO (Februar 2005 August 2009)
  • iQ (November 2008 November 2009)
  • Yaris (November 2005 September 2009)
  • Auris (Oktober 2006 5. Januar 2010)
  • Corolla (Oktober 2006 Dezember 2009)
  • Verso (Februar 2009 5. Januar 2010)
  • Avensis (November 2008 Dezember 2009)
  • RAV4 (November 2005 November 2009)

Die Autos der Luxusmarke Lexus sind nicht betroffen.

Verkaufsstopp in den USA
Am Dienstag verhängte Toyota in den USA einen Verkaufsstopp für acht Modelle u.a. für den Verkaufsschlager Corolla, am Donnerstag wurde bekannt, dass der Hersteller auch in Europa eine Rückrufaktion starten muss.

Laut Toyota handelt es sich bei dem Fußmatten-Problem nur um "vereinzelt aufretende Fälle". Aus Verantwortung dem Kunden gegenüber müsse man die Rückruf- bzw. Überprüfungsaktion aber in einem großen Rahmen durchführen. Für Toyota ist neben dem Imageschaden auch der finanzielle Schaden immens: Von dem Verkaufsstopp ist fast die halbe Modellpalette betroffen.

Zulieferer weist jede Schuld von sich
Der Zulieferer CTS, von dem die klemmenden Gaspedale stammen, wies am Mittwoch jede Schuld von sich. Alle Produkte seien nach den Vorgaben von Toyota gefertigt worden, teilte das Unternehmen aus Elkhart im US-Bundesstaat Indiana mit. Zwischenzeitlich hat der Zulieferer die Gaspedale neu gestaltet, getestet und will mit der Auslieferung an Toyota beginnen. Nach Erkenntnissen des Zulieferers, basierend auf Daten von Toyota, hatte es weniger als ein Dutzend Fälle gegeben, in denen die Gaspedale klemmten. Ob die europäischen Gaspedale von CTS stammen, ist nicht bekannt. 

Die Konkurrenz in den Staaten macht sich die Pannenserie derweil zunutze. General Motors prescht vor und will verunsicherte Fahrer mit Rabatten zum Umsteigen bewegen. GM bietet eine Null-Prozent-Finanzierung an und gewährt Barzahlern einen Rabatt von 1.000 Dollar (711 Euro). GM helfe auch, wenn Toyota-Kunden vorzeitig aus Leasing-Verträgen aussteigen wollen.

Größter Rückruf in der US-Geschichte Toyotas
Schon letztes Jahr musste Toyota 4,2 Millionen US-Fahrzeuge wegen desselben Problems in die Werkstätten rufen. Unter anderem den Mittelklassewagen Camry, der 2009 wieder meistverkauftes Auto auf dem US-Markt war, der Geländewagen RAV4, der Kompaktwagen Corolla, der Luxus-Geländewagen Highlander oder der gigantische Pick-up-Truck Tundra betroffen. Nicht überprüft werden musste hingegen der Hybridwagen Prius.

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