„Lange, harte Reise“

Mutter traf Sohn 31 Jahre nach Entführung wieder

Lyneth Mann-Lewis (Mitte) und ihr zweiter Ehemann.

(Bild: THE CANADIAN PRESS/ Tijana Martin)

31 lange Jahre hat sich eine Mutter aus Kanada gedulden müssen, ehe sie ihren inzwischen 33 Jahre alten Sohn wiedersehen konnte. Der Sprössling war 1987 von seinem Vater in die USA entführt worden, doch nun gab es ein freuden- und tränenreiches Wiedersehen zwischen Lyneth Mann-Lewis und Jermaine Mann.

„Es war eine lange und harte 31-jährige Reise, seit mein Sohn entführt wurde“, schilderte Mann-Lewis am Montag bei einer Pressekonferenz in Toronto unter Tränen ihr Leid der vergangenen Jahrzehnte. „Ich habe viele harte Tage durchlitten. Jetzt sind die ständigen Sorgen aber zu Ende, ich bin äußerst glücklich“, erklärte die Kanadierin.

Lyneth Mann-Lewis traf nach 31 Jahren ihren entführten Sohn wieder.

(Bild: THE CANADIAN PRESS/ Tijana Martin)

„Mama, du hast meine Augen“
Über ihre erste Begegnung mit ihrem Sohn sagte sie: „Ich habe ihn gepackt und seinen Kopf gedrückt. Ich wollte wissen, dass er echt ist.“ Ihr Sohn habe ihr gesagt: „Mama, du hast meine Augen.“

Sohn von seinem Vater 1987 in die USA entführt
Mann-Lewis‘ früherer Partner hatte den gemeinsamen, damals 21 Monate alten Sohn 1987 entführt. Er setzte sich mit dem Kind in die USA ab und lebte dort unter falscher Identität mit falschen Papieren. Seinem Sohn sagte er, seine Mutter sei vor langer Zeit gestorben. Der 66-Jährige wurde vergangene Woche in den USA festgenommen. Ihm drohen nun sowohl in den USA als auch in Kanada strafrechtliche Konsequenzen. Die Polizei von Toronto hatte den jahrzehntealten Fall 2016 wieder aufgegriffen.

31 Jahre lang die Hoffnung nicht aufgegeben
Mann-Lewis ermutigte andere Familien mit vermissten Kindern, nie die Hoffnung aufzugeben. „Seien Sie geduldig, seien Sie stark, und glauben Sie daran, dass alles möglich ist“, sagte die glückliche Mutter. Sie sei der Beweis, dass man auch nach 31 Jahren nicht aufgeben dürfe.