Innsbruck - Frankfurt

Flugausfälle sorgen für viel Ärger bei Kunden

Tirol
07.10.2018 08:30

Immer wieder kommt es zu Flugausfällen zwischen Innsbruck und Frankfurt am Main. Die verantwortliche Fluglinie Austrian Airlines (AUA) begründet das mit Wetterkapriolen. Andreas Kröll, Obmann der Tiroler Reisebüros, sieht hingegen die abnehmende Qualität und die Massen in der Luftfahrt als größte Probleme.

„Heute fielen schon vier Flüge zwischen Innsbruck und Frankfurt aus. Insgesamt waren es heuer, glaub ich, schon 66“, wandte sich am Donnerstag ein verärgerter Leser an die „Krone“. Ein Problem, das immer öfter vorkäme. „Ja, wir nehmen das auch wahr“, bestätigt Marco Pernetta, Geschäftsführer des Innsbrucker Flughafens die Ausfälle. „Aber wir können da leider wenig machen.“ Am Donnerstag habe es sich um ein technisches Problem gehandelt - aber: „alles, was fliegen kann, ist in der Luft“, betont der Flughafen-Chef. Einen Trend erkenne er nicht: „Natürlich werden Teile mit der Zeit einfach kaputt. Um Ausfälle gering zu halten, wird aber alles regelmäßig gewartet.“

„Qualität sinkend“
Völlig anders sieht das Andreas Kröll, Obmann der Tiroler Reisebüros: „Die Qualität in der Luftfahrt hat sich dramatisch verschlechtert. Das ist aber kein Problem, das nur die AUA betrifft, sondern eine grundsätzliche Entwicklung“, meint Kröll. „Ein pünktlicher Flug ist heute die Ausnahme“, schildert der Experte. Vor allem Reisebüros haben damit zu kämpfen: „Den ganzen Sommer über gab es exorbitante Verspätungen im Flugverkehr, die Kunden beschweren sich natürlich bei den Reisebüros, aber die können leider überhaupt nichts machen.“ Kröll geht sogar so weit, dass er sagt: „Vor 20 Jahren hat man sich auf einen Flug gefreut, heute ist eher das Gegenteil der Fall. Denn der Fluggast wird nicht mehr wie ein Kunde behandelt.“

97 % der Flüge durchgeführt
Wie viele Flüge nun wirklich ausgefallen sind, lässt sich kaum eruieren. Am Flughafen werden Daten über Ausfälle und Verspätungen natürlich gesammelt, aber nicht so gegliedert, dass man darüber Auskunft geben könnte. Von Seiten der AUA heißt es: „Seit Jahresbeginn hat Austrian Airlines 97 Prozent der geplanten Flüge zwischen Innsbruck und Frankfurt auch durchgeführt. Im Vorjahreszeitraum waren es 98 Prozent.“

Unwetter sorgt für Ausfälle
Ausfälle seien vor allem auf Unwetter zurückzuführen, erklärt Leonhard Steinmann, Sprecher der AUA: „Leider sorgen dieses Jahr besonders Wetterkapriolen für Probleme. Aus Sicherheitsgründen dürfen Flugzeuge bei Unwetter weder starten noch landen.“

„Die Masse als Problem“
Kröll sagt: „Den Airlines geht es um Wachstum um jeden Preis.“ Alles sei überlastet - von den Flughäfen bis zu den Lufträumen; „Das führt zu Verspätungen und Ausfällen.“ Die Prognosen sind laut dem Obmann der Reisebüros schlecht: „Es werden eher mehr Verspätungen, als weniger.“ Verändern könne sich das alles nur, wenn Fluglinien wieder auf Qualität statt auf Quantität setzen und angemessene Preise für die Flüge verlangen, schildert Kröll.

Anna Haselwanter
Anna Haselwanter
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