Familien fordern Taten

Verschleppte Studenten: Angriff auf Ministerium

Ausland
21.09.2018 08:45

Das mexikanische Verteidigungsministerium ist am Donnerstag von Angehörigen der 43 vor vier Jahren verschwundenen Lehramtsstudenten mit Molotowcocktails attackiert worden. Die Eltern der Opfer der Massenentführung setzten den Eingang in Brand und forderten Maßnahmen, die vermissten Studenten endlich zu finden. Auch ein Bundesgericht fordert die Schaffung einer Wahrheitskommission. Es gebe rechtliche und verfassungsmäßige Unterstützung für die Aufklärung des Falls, betonten die Richter.

Die Protestierenden warfen bei ihrer Aktion am Donnerstag in Iguala auch Steine und hinterließen Graffitis an den Wänden. Nach mehreren Minuten bestiegen sie Busse und kehren nach Ayotzinapa zurück.

Das Schicksal der jungen Menschen hatte in Mexiko für Entsetzen gesorgt. Polizisten hatten die Studenten der Universität Ayotzinapa in der Nacht auf den 27. September 2014 im Bundesstaat Guerrero verschleppt und dem Verbrechersyndikat Guerreros Unidos übergeben. Den offiziellen Ermittlungen zufolge wurden die jungen Männer getötet und verbrannt. Unabhängige Untersuchungen zweifeln das allerdings an.

Die Einzelheiten und Hintergründe der Tat sind noch immer unklar. „Wir suchen immer noch nach unseren Verschwundenen zwischen den Trümmern korrupter Institutionen und dem Verbrechen des Vergessens“, sagte die Leiterin der Menschenrechtsorganisation Amnesty International in Mexiko, Tania Reneaum. „Es gab nie echten politischen Willen, die Ereignisse aufzuklären.“

Das könnte sich nun ändern: Der künftige Präsident Mexikos, Andres Manuel Lopez Obrador, der am 1. Dezember das Amt antritt, fordert eine Wahrheitskommission in dem Fall.

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