Wegen Verleumdung

Thailand-Höhlenretter verklagt Tesla-Chef Musk

Ausland
17.09.2018 22:12

Der von Tesla-Chef Elon Musk als „Pädophiler“ beschimpfter Rettungstaucher des Höhlendramas in Thailand hat wie angekündigt den Milliardär verklagt. In der am Montag in Los Angeles eingereichten Verleumdungsklage fordert der Brite Vernon Unsworth unter anderem eine Zahlung von mindestens 75.000 Dollar (umgerechnet rund 64.000 Euro) sowie ein Verbot für Musk, die Behauptungen zu wiederholen.

Musk hatte während der Rettungsaktion für die Jugendfußballmannschaft, die im Juni von Wassermassen in einer Höhle in Thailand eingeschlossen worden war, den Einsatz eines Mini-U-Boots vorgeschlagen. Das Fahrzeug wurde in kürzester Zeit bei Musks Raumfahrt-Firma SpaceX gebaut und nach Thailand gebracht. Es kam aber nicht zum Einsatz, weil es nach Angaben der Rettungsleitung nicht für die Situation passte.

Streit um Mini-U-Boot von SpaceX
Der Tech-Milliardär war verärgert darüber, nachdem Unsworth den U-Boot-Vorschlag als PR-Gag kritisiert hatte. Zudem hatte der Taucher hinzugefügt, Musk könne sich „sein U-Boot dahin schieben, wo es wehtut“. Musk hatte daraufhin nicht nur die Rolle Unsworths bei der Rettungsaktion angezweifelt, sondern ihn auch ohne irgendwelche Belege via Twitter als „Pädophilen“ bezeichnet (Bild unten).

Danach entschuldigte sich der Tesla- und SpaceX-Chef erst, fachte den Streit aber wiederholt mit weiteren Andeutungen an. Unsworth erklärte nun in der Klage, Musks „falsche und verleumderische Vorwürfe“ hätten ihm unter anderem emotionalen Schaden zugefügt. Er strebt einen Prozess vor Geschworenen an. Sein Anwalt hatte eine Klage bereits im August in Aussicht gestellt. 

Die zwölf in der Höhle eingeschlossenen Buben und ihr Trainer wurden dank einer spektakulären Rettungsaktion mit vielen Tauchern gerettet - ganz ohne Musks Mini-U-Boot.

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