Üble Nachrede etc.

Skandal um Lehrling: Anzeigen gegen FPÖ sind fix

Österreich
07.09.2018 16:20

Eltaf H. ist Asylwerber, von den Grünen als Vorzeige-Lehrling für die Abschiebestopp-Initiative präsentiert - die FPÖ zeigte ihn als mutmaßlichen Terror-Sympathisanten an. Wie berichtet, völlig zu Unrecht. Die Polit-Wogen gehen hoch: FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus wird jetzt verklagt.

„Musterlehrling wird zum Fall für den Verfassungsschutz!“, hieß es dieser Tage seitens der Freiheitlichen. Recherchen hätten ergeben, dass sich der junge Afghane auf seiner Facebook-Seite als Fan einer libanesischen Terrororganisation geoutet habe. Bei den Blauen läuteten die Alarmglocken - Anzeige!

Wie sich jedoch schnell herausstellte, handelte es sich bei dem „Musterlehrling“, der gemeinsam mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen und dem oberösterreichischen Landesrat Rudi Anschober vor der Kamera posierte, nicht um die Person mit dem besagten Facebook-Profil. Der Polit-Skandal (die FPÖ ist, wie berichtet, strikt gegen die Lehrausbildung von Asylwerbern) um die falsche Anzeige ist somit perfekt.

Anschober: „Werden nicht zur Tagesordnung übergehen“
„Gudenus hat tagelang einen wehrlosen Menschen öffentlich angeprangert“, ist Anschober empört. „Er hat trotz vielfacher Appelle meinerseits verweigert, seine angeblichen Belege vorzulegen.“ Das müsse Konsequenzen haben. „Wir werden sicher nicht zur Tagesordnung übergehen!“ Anzeigen wegen Verleumdung, übler Nachrede, Kreditschädigung, Verletzung des Identitätsschutzes sind fix. „Bis zu 20.000 Euro Entschädigung könnte das dem Lehrling bringen“, so Anwalt Peter Zöchbauer.

„Eltaf H. selbst will zum Wirbel um seine Person nichts mehr sagen. Er will keine Kameras mehr sehen, keine Fragen beantworten. „Nur Ruhe haben“, lässt er ausrichten. „Er ist gerädert durch die Geschichte“, heißt es aus dem Büro von Anschober. „Psychisch einfach fertig.“

FPÖ-Klubobmann Gudenus bleibt aber dabei: „Wir werden auch in Zukunft, immer wenn es darum geht, radikalislamische Inhalte zu bewerten, wachsam sein.“

Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung

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