„Spruchreif“

Papa von Missbrauchsvorwurf freigesprochen

Kärnten
13.07.2018 08:47

Vierjährige erzählt von Missbrauch // Zwei Jahre Haft für Asylbetrüger // Politprozess just vor dem Kirchtag

Die Rechtspraktikanten, die Donnerstag am Klagenfurter Landesgericht unterwegs sind, bekommen binnen weniger Stunden die ganze Bandbreite menschlicher Abgründe und dramatischer Schicksale zu sehen.

Nigerianer handelte mit Kokain
Auf Saal 481 etwa, da sitzt ein Nigerianer breitbeinig und mit Badeschlapfen vor Richter Manfred Herrnhofer. Der Afrikaner, vermutlich 1986 geboren, probiert seit seiner illegalen Einwanderung in die EU unter diversen Namen und mit gefälschten Papieren eine ganze Reihe von Straftaten aus. Diesmal geht es um Kokainhandel (er wurde von der Polizei auf frischer Tat erwischt, das Gramm verkaufte er um 40 Euro an „gehobene“ Klientel), Hehlerei (er verschacherte gestohlene Handys um 30.000 Euro) sowie Sozialbetrug (er erschlich sich unter falschem Namen Mindestsicherung von 12.000 Euro). Herrnhofers Urteil: zwei Jahre Gefängnis.

Junger Papa von Missbrauchsvorwurf freigesprochen
Was zwei Stockwerke darunter einem jungen Vater vorgeworfen wird, ist so abscheulich, dass man von Anfang an hofft, es möge nicht wahr sein: Seine vierjährige Tochter habe erzählt, wie der Papa sie sexuell missbraucht hätte - in ihren eigenen kindlichen Worten und fragend, ob man das dürfe: „Stimmt alles nicht“, sagt der 25-Jährige. „Ich liebe meine Tochter doch über alles.“ Selbst die Kindesmutter - vom Vater getrennt - kann’s kaum glauben: „Ich bin aus allen Wolken gefallen, als sie zu berichten begann. Er war immer ein so lieber Papa!“ Nach ihrer Aussage weint sie vor dem Saal noch lange; der Angeklagte selbst schweigt mit zusammengebissenen Zähnen, darf dann aber aufatmen: Freispruch. Zu viele Unschärfen hätten die Vorwürfe, meint das Gericht. Der bittere Nachgeschmack bleibt. Wo hat ein vierjähriges Mäderl so etwas her?

Günter Albel vor Gericht
Die Zähne zusammen beißen wird wohl auch Villachs Bürgermeister Günther Albel: Denn der Prozess um die Schlampereien bei der Bundespräsidenten-Stichwahl findet am 26. Juli vor dem Bieranstich beim Villacher Kirchtag statt. Albel und neun weiteren Beschuldigten wird falsche Beurkundung im Amt vorgeworfen.

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