Hartnäckige Ermittler

Schlepper 3 Jahre nach Fluchtkrise ausgeforscht!

Oberösterreich
05.07.2018 10:37

Nach fast drei Jahren konnte ein irakischer Schlepper, der inmitten der Flüchtlingskrise im Jahr 2015, insgesamt 26 Flüchtlinge mit einem Kastenwagen bei Obernberg am Inn nach Deutschland schleppen wollte, ausgeforscht werden.

Am 28. Juli 2015 fuhr der zu diesem Zeitpunkt unbekannte Täter mit einem Kastenwagen, beladen mit 26 Personen, von Ungarn nach Österreich über den Grenzübergang Obernberg Richtung Deutschland. Kurz nach dem Grenzübertritt in Deutschland wollten die deutschen Polizeibeamten bei dem Kastenwagen eine Einreisekontrolle und Anhaltung durchführen. Dies war aber entgegen den Absichten des Schleppers, der daraufhin wendete und zurück nach Österreich fuhr. Eine Streife der deutschen Polizei verfolgte ihn. Um der Festnahme durch die Polizei zu entgehen, wendete er abermals am Parkplatz Murau das Fahrzeug und fuhr entgegen der Fahrtrichtung als Geisterfahrer wieder auf die Autobahn auf. Nach einigen hundert Metern stoppte er das Fahrzeug auf der Innkreisautobahn, zog den Zündschlüssel ab und flüchtete zu Fuß.

Polizei fand im Laderaum 26 Flüchtlinge
Die eintreffende Streife der Autobahnpolizeiinspektion Ried/I stellte im Laderaum und auch schon auf der Autobahn verteilt, 26 Flüchtlinge fest. Eine sofort eingeleitete Fahndung nach dem Lenker verlief negativ. Eine damals akribisch durchgeführte Spurensicherung beim Tatfahrzeug führte nun Anfang 2018 zu ersten Spuren - bzw. Trefferübereinstimmungen.

Täter sitzt in Ungarn in Haft
Es konnte ein 33-jähriger britische Staatsbürger mit irakischen Wurzeln als der vermutlich damalige Lenker ausgeforscht werden. Dieser sitzt derzeit in Ungarn eine Haftstrafe wegen Schlepperei ab. Durch die Staatsanwaltschaft Ried/I wurde mittlerweile eine gerichtlich bewilligte Festnahme angeordnet. Weiters konnte ein 26-Jähriger, der über mehrere Aliasidentitäten verfügt, als vermeintlicher Hintermann zu der Schleppung ausgeforscht werden. Er steht im Verdacht, die Verladung der schleppungswilligen Personen in den Kastenwagen durchgeführt und diesen in Ungarn verschlossen zu haben.

Komplize dunstet in Frankreich hinter Gittern
Der 26-Jährige sitzt derzeit in Frankreich eine Haftstrafe ab aufgrund des dortigen Deliktes „Unterstützung von Ausländern ohne Aufenthaltserlaubnis im Schengenraum bei der Einreise, beim Aufenthalt und bei der Fortbewegung in Form einer organisierten Bande“. Bei der Staatsanwaltschaft Ried/I wird nun betreffend des 26-Jähirgen eine weitere Festnahmeanordnung angeregt. Weitere Ermittlungen folgen.

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