FPÖ gegen „Schikane“:

„Lufthunderter“auf der A1 wird nicht verschärft

Oberösterreich
29.06.2018 07:00

Der „Lufthunderter“ auf der A1 östlich von Linz bleibt ein Tempolimit mit typisch österreichischem Augenzwinkern: Der Kontrollausschuss des Landtages lehnt Verschärfungen bei der Radarüberwachung trotz entsprechender Rechnungshofempfehlung ab. FPÖ-Klubobman Herwig Mahr verteidigt diese Haltung.

Statt 100 wird im „Lufthunderter“ durchschnittlich 114 km/h gefahren, was erfahrungsgemäß das Radar im Regelfall nicht auslöst. Der Landesrechnungshof sieht das wegen der Luftbelastungen kritisch, er empfiehlt die Radartoleranz „auf das absolute Minimum“ zu senken und die Geschwindigkeitsüberwachung auszudehnen. Ansonsten, so die Prüfer, wäre wohl Tempo 80 dort zu verordnen.

„Null-Toleranz“ ist politisch nicht erwünscht
Der Kontrollausschuss des Landtags folgte dem aber mehrheitlich nicht. FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr begründet die politische Ablehnung so: „Weitere Schikanen für Autofahrer lassen wir nicht zu. Alle sind sich einig, dass Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit getroffen werden müssen. Aber so sicher nicht“, stellt Mahr die Sinnhaftigkeit der vorgeschlagenen Toleranzverminderung (Mahr spricht gar von „Null-Toleranz“) vehement in Frage. Mit „Schutz der Gesundheit“ ist die notwendige Senkung der Stickoxid-Emissionen vor allem durch Dieselmotoren gemeint.

Strafverfahren und Strafgelder verdoppelt
Die durchgeführten Strafverfahren wegen (grober) Überschreitung des „Lufthunderters“ haben sich gegenüber 2015 auf 123.073 im Jahr 2017 verdoppelt, die Strafeinnahmen ebenso von 2,5 auf 5,2 Millionen Euro. An der zu hohen Durchschnittsgeschwindigkeit hat das keinen Deut geändert.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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