Mann fast totgeprügelt

Selbstjustiz in Bremen: Ein Prügler stellte sich

Ausland
15.06.2018 11:11

Nach dem Fall von Lynchjustiz im deutschen Bremen hat sich ein Beteiligter an dem brutalen Überfall gestellt. Er gab bei der Polizei an, das 50-jährige Opfer mit mehreren Männern zusammengeschlagen zu haben - wohl weil sie den Mann für einen Kinderschänder hielten (siehe Video).

Am Dienstag hatte eine Gruppe Männer den 50-Jährigen in seiner Wohnung in einem Mehrfamilienhaus im Bremer Stadtteil Lesum überfallen und so brutal verprügelt, dass er nach einer Hirnblutung sogar notoperiert werden musste. Sieben bis zehn Männer sollen an der Tat beteiligt gewesen sein. Der Grund: Offenbar wollten sie das Recht in die eigene Hand nehmen.

In TV-Beitrag Gezeigter hat mit Verdächtigungen nichts zu tun
Denn: Die Männer dürften den 50-Jährigen für einen Kinderschänder gehalten haben. In einem TV-Beitrag über Pädophile hatten sie den Mann erkannt - doch er hatte mit den in der Sendung gegen ihn vorgebrachten Verdächtigungen nichts zu tun, sich laut „Bild“ sogar am selben Tag an die Polizei gewandt. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft: „Er ist nicht derjenige aus dem RTL-Video gewesen.“ Im gesamten Haus sei kein Bewohner mit pädophilen Straftaten bekannt.

Das allerdings wussten die Männer nicht, als sie sich zu ihrem Überfall zusammenredeten. Sie hatten - trotz der laut Polizei gewahrten journalistischen Sorgfaltspflicht (keinerlei Hinweise auf die Adresse des Mannes, er wurde in allen gezeigten Aufnahmen großflächig verpixelt) - den 50-Jährigen erkannt und fuhren zu seiner Wohnung. Wie sie auf den Bremer kamen, ist noch unklar. Darüber kann aber vermutlich der Verdächtige Auskunft geben.

Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts.

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