Zweites Land nach USA

Auch Guatemala eröffnet Botschaft in Jerusalem

Ausland
16.05.2018 11:22

Nach den Vereinigten Staaten hat auch Guatemala am Mittwoch feierlich seine israelische Botschaft in Jerusalem eröffnet. Präsident Jimmy Morales sprach von einer „mutigen Entscheidung“ seines Landes und einem „wichtigen Schritt für die Zukunft beider Völker“. Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu dankte Morales und sagte, Guatemala sei „immer unter den Ersten“ gewesen. Guatemalas Botschafterin Sara Solis sprach von einem „historischen Tag, an dem die Botschaft in die israelische Hauptstadt zurückkehrt“. Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums nannte die Eröffnung einen „großartigen Moment“.

Das lateinamerikanische Land folgte damit dem umstrittenen Schritt von US-Präsident Donald Trump. Kommende Woche soll dann Paraguay nachziehen. Nach der Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem war es am Montag an der Gaza-Grenze zu schweren Konfrontationen gekommen, bei denen israelische Soldaten 60 Palästinenser töteten. Dies löste international scharfe Kritik aus. Die Verlegungen der Botschaften sind umstritten. Der Status von Jerusalem soll nach Auffassung der internationalen Gemeinschaft in zukünftigen Friedensgesprächen zwischen Israel und den Palästinensern festgelegt werden. Israel beansprucht ganz Jerusalem als Hauptstadt, die Palästinenser wollen Ostjerusalem als Hauptstadt für einen künftigen eigenen Staat Palästina.

„Seit Langem gute Beziehungen“
Guatemala hatte als zweites Land nach den USA den Staat Israel am 14. Mai 1948 diplomatisch anerkannt und 1956 erstmals seine Botschaft in Jerusalem eröffnet. Nachdem Israel den 1967 eroberten Ostteil Jerusalems eroberte, zog Guatemala seine diplomatische Vertretung ab. Danach befand sich die Botschaft in Tel Aviv.

Erzürnt Guatemala seine arabischen Handelspartner?
Im Jänner erklärte Israel Guatemala zum Land mit Priorität bei Kooperationen, im März besuchte der Chef der Agentur für internationale Entwicklungskooperation des israelischen Außenministeriums (MASHAV), Gil Haskel, das Land. Problematisch könnte die Verlegung der Botschaft für den Handel Guatemalas werden: Das Land ist der weltgrößte Produzent von Kardamom, die Märkte in arabischen Ländern sind wichtige Abnehmer des Gewürzes. Die rund 40.000 eher kleinen Kardamom-Produzenten fürchten einen Boykott ihrer Ware nach der Botschaftsverlegung.

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