Seltene Krankheit

Wie Ärzte und Forscher Alejnas Leben retteten

Tirol
27.04.2018 07:30

Viel Zeit hat Alejna (18) in den vergangenen Jahren im Krankenhaus verbracht. Die 18-Jährige leidet an einer seltenen Autoimmunerkrankung. Eine lebensbedrohliche Erkrankung! Dass Alejna heute wieder unbeschwert sein kann, verdankt sie Ärzten und Forschern aus Innsbruck. Die hatten eine lebensrettende Idee.

Eine fröhliche, aufgeweckte und strahlende junge Frau sitzt zwischen Kinderarzt Jürgen Brunner und Immunologin Doris Wilflingseder. „Mit geht’s heute voll gut“, verrät die Osttirolerin und lacht. Es ist das Lachen eines Menschen, von dem eine Last abgefallen ist. Alejnas Last heißt „Systemischer Lupus“ - eine seltene Autoimmunerkrankung. Das Abwehrsystem greift den eigenen Körper an, chronische Entzündungen von Bindegewebe und Organen sind die Folge.

Zustand war dramatisch
„Zunächst hatten wir die Krankheit unter Kontrolle. Doch dann verschlechterte sich Alejnas Zustand drastisch“, berichtet Brunner von seiner Langzeitpatientin. Viel hatte Alejna nicht mehr zu verlieren. Und doch alles: ihr Leben. Dass sie das noch hat, verdankt sie der guten Vernetzung von Ärzten und Forschern der Klinik und der Medizin-Uni Innsbruck. „Man kennt sich und weiß, wer zum Thema forscht. Und den bittet man dann um Hilfe“, zeigt Brunner auf Doris Wilflingseder, die die Mechanismen des angeborenen Immunsystems analysiert. Sie und ihr Team kamen auf ein Medikament, das zwar nicht für Alejnas Krankheit zugelassen ist, aber in diesem speziellen Fall Wirkung versprach. Ein Medikament mit Antikörpern, die die unkontrollierte Immunreaktion stoppen können. Viele Ansuchen später durfte Alejna mit dem Medikament behandelt werden. Die Wirkung war überwältigend.

(Noch) keine Heilung
Geheilt werden kann die 18-Jährige derzeit noch nicht, aber die Krankheit ist unter Kontrolle. Alejna kann wieder hoffnungsfroh in die Zukunft blicken. Eine Erfolgsgeschichte, die kommende Woche bei einer großen Fachtagung in Innsbruck als Beispiel dafür präsentiert wird, wie schnell Forschung in der Praxis greifen kann.

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