Die kriminellen Praktiken der osteuropäischen Banden werden immer raffinierter und die Bankomat-Betreiber müssen sich auf neue Sicherheitsherausforderungen einstellen: Immer öfter schlagen Profis bei den Geldautomaten zu – aber nicht, um direkt Bargeld zu beheben, sondern um Datensätze zu ergattern. Diese können mit Skimminggeräten ausgelesen, manipuliert und auf neue Karten gespielt werden. Binnen weniger Stunden lassen sich so bis zu 1.000 Kundendaten ergaunern.
Fotos belasten 30-Jährigen
So geschehen bei Coups in Klagenfurt, Pörtschach und Velden. Ein 30-jähriger Rumäne sitzt nun deswegen in Haft. "Ich habe nur Freunde zum Bankomaten begleitet, weil sie sich in der Nacht gefürchtet haben", erklärte der Vorbestrafte gegenüber Richter Christian Liebhauser-Karl beim Prozess in Klagenfurt. Doch die Beweise sind erdrückend. Es gibt Fotos, die den Beschuldigten sogar zeigen, wie er sich in den Foyers der Institute zu schaffen macht. "Das bin ich gar nicht", behauptet er.
Zwei Jahre Gefängnis
Da reißt auch dem Richter der Geduldsfaden: "Bei solchen kriminellen Machenschaften muss mit Härte vorgegangen werden", findet Liebhauser. Die Strafe fällt dementsprechend aus: zwei Jahre Gefängnis (nicht rechtskräftig). Der Rumäne, der sich einen Wahlverteidiger leisten kann, meldet dagegen Berufung an. Wie lange er in Kärnten in Haft bleibt, ist sowieso ungewiss – auch andere Staaten suchen den Mann als Mitglied der Bankomaten-Bande.
von Kerstin Wassermann ("Kärntner Krone") und kaerntnerkrone.at
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