Exkommunikation?

Papst: „Mafiosi tragen den Tod im Herzen“

Ausland
28.03.2018 14:05

Kurz vor dem christlichen Osterfest hat Papst Franziskus die Zugehörigkeit zur Mafia als unvereinbar mit dem Christentum bezeichnet. In seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom warnte er am Mittwoch vor „angeblichen Christen“, die korrupt seien, aber vorgäben, ehrenwerte Menschen zu sein. Die sogenannten christlichen Mafiosi etwa hätten nichts Christliches an sich und würden den „Tod im Herzen“ tragen, sagte er in seiner bisher schärften Kritik am organisiertem Verbrechen in seinem vierjährigen Pontifikat. Derzeit prüft der Vatikan, ob die Mitgliedschaft bei der Mafia automatisch zur Exkommunikation führen soll. 

Schon 1993 hatte der damalige Papst Johannes Paul II. die Mitglieder der sizilianischen Mafia Cosa Nostra gewarnt, sie würden eines Tages die Gerechtigkeit Gottes zu spüren bekommen. Einige Monate später reagierte die Cosa Nostra darauf mit Bombenanschlägen auf mehrere Kirchen in Rom, darunter die Lateranbasilika, die Kathedrale des Bistums Rom, dem der Papst vorsteht.

„Mafiosi bringen anderen den Tod“
„Die nennen sich Christen, aber sie tragen den Tod im Herzen und bringen anderen den Tod“, sagte Papst Franziskus am Mittwoch. Mit seiner Ansprache spielte er darauf an, dass vor allem in Süditalien bekannte Mafiagruppen demonstrativ Religiosität zur Schau stellen. 2014 war die Stadt Oppido Mamertina in Kalabrien in die Schlagzeilen geraten, weil bei einer Marienprozession die Träger der Madonnenstatue den traditionellen Prozessionsweg verließen, um am Haus eines kranken Mafiabosses vorbeizuziehen. Vor dem Haus hielten die Träger an und neigten die Madonna Richtung Haus, als ob sie dem Mafiaboss Ehre bezeugten. Bei einem Besuch in Kalabrien im selben Jahr erklärte der Papst, Mafiosi hätten sich durch ihre Taten selbst exkommuniziert. 

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