Seniorinnen abgezockt

Falsche Polizisten machten 150.000 Euro Beute

Oberösterreich
08.03.2018 06:00

Sie heißen Erna, Eleonore, Charlotte oder Franziska? Dann ist die Chance groß, dass in den kommenden Tagen das Telefon klingelt und die „Polizei“ davor warnt, dass das Geld auf der Bank in Gefahr ist! Die türkische Callcenter-Mafia hat heuer schon 150 Angriffe gestartet und bei sechs Seniorinnen 150.000 Euro erbeutet.

„Bei einer Dame konnten Kollegen ein Paket mit 10.000 Euro abfangen und zurückbringen, das schon bei der Post war“, weiß Chefermittler Rupert Ortner vom Landeskriminalamt Oberösterreich. Denn die Gauner, die in der Türkei sitzen, lassen sich das Geld entweder schicken oder von angeheuerten Kleinkriminellen abholen. Wie bei jener 90-Jährigen aus Weyer, die einem falschen Polizisten 20.000 Euro in bar übergeben hatte.

Lieber auflegen
„Der falsche Beamte log vor, dass es sich um Falschgeld handle, die Bankmitarbeiter mit den Ganoven unter einer Decke stecken“, so Adolf Wöss, Präventions-Chef beim LKA. Er rät, bei allen Gesprächen mit Fremden – auch und vor allem, wenn sie sich als Polizisten ausgeben –, misstrauisch zu sein und lieber aufzulegen.

Echte Ermittler laufen gegen Mauer
Der gemeine „Schmäh“ funktioniert so, dass sich die Callcenter-Mafia des „Spoofings“ bedient, bei dem falsche Telefonnummern aufscheinen. Im Fall der Callcenter-Mafia wird eine Telefonnummer mitgeschickt, die hinten die 133 stehen hat, also die Notrufnummer der Polizei. „Selbst bei der Rufdatenausforschung wird die falsche Nummer angezeigt. Wir stehen dann an. Und das ist gesetzlich gedeckt“, ärgert sich Chefermittler Rupert Ortner, dass die Polizei hier „Zweiter“ ist, die Abzocke munter weitergeht.

Markus Schütz/Kronen Zeitung

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