Morde für Quote
Brasilianischer Skandal-Moderator stellt sich Polizei
Souza (im Bild, links, mit Sohn Raphael) war seit Montag auf der Flucht, nachdem ein Haftbefehl wegen Mordes, Drogenhandels und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung angeordnet worden war. Zuvor war er trotz der schweren Vorwürfe gegen ihn auf freiem Fuß geblieben, weil er durch seine Abgeordnetentätigkeit im Parlament in Amazonas Immunität genoss.
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Vergangene Woche schloss die Volksvertretung Souza jedoch aus ihren Reihen aus. Souzas Anwalt versuchte am Freitag, eine Einzelzelle für seinen Mandanten durchzusetzen, wie es in Brasilien für Häftlinge mit höherem Abschluss üblich ist. Nach Angaben der Polizei besuchte Souza jedoch nie eine Universität.
Polizei: Mindestens fünf Morde beauftragt
Dem TV-Moderator wird vorgeworfen, mindestens fünf Morde an Drogenhändlern angeordnet zu haben, um mit Filmaufnahmen von den Tatorten mehr Zuschauer für seine Polizei-Fernsehshow beim Sender Canal Livre zu gewinnen. Die Filmteams waren stets vor der Polizei an den Tatorten eingetroffen, was den Verdacht organisierter Morde ins Rollen gebracht hatte. Zumeist wählte Souza für die Morde missliebige Dealer-Konkurrenten aus - denn der Moderator war offenbar auch in den Drogenhandel verwickelt. Souza hatte seine Fernsehkarriere 1989 begonnen und wurde innerhalb kurzer Zeit zum Star. Er selbst hatte sich nach den Vorwürfen als Opfer einer Verschwörung dargestellt.
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