Aus drei mach eins

Gemeinde Tobaj will Schulen schließen – SP reagiert empört

(Bild: Christian Jauschowetz)

In der Gemeinde Tobaj (Bezirk Güssing) herrscht große Aufregung: Dieser Tage wurde nämlich mit den Stimmen von VP und FP das Aus der Volksschulen in Tobaj und Punitz beschlossen. Bereits im kommenden Herbst sollen die beiden Bildungsstätten ihre Pforten schließen – obwohl die Mindestschülerzahl nicht unterschritten wird!

Elf Sprösslinge drücken derzeit in Tobaj die Schulbank, 16 in Punitz und 26 in Deutsch-Tschantschendorf. Ab September 2010 sollen die drei Standorte zu einem zusammengelegt werden. Laut Pflichtschulgesetz wäre das jedoch erst notwendig, wenn die Zahl der Kinder unter zehn sinkt.

Gemeinsames Schulzentrum geplant
"Schon jetzt besuchen die Kleinen aus allen sechs Ortsteilen den Kindergarten in Deutsch-Tschantschendorf. Wenn auch noch die Volksschüler hier unterrichtet werden, können wir eine gemeinsame Nachmittagsbetreuung einrichten", begründet VP-Bürgermeister Manfred Kertelics die Pläne.

Viele Eltern sind freilich empört: "Allerorts wird protestiert, um Bildungsstätten zu erhalten. Nur bei uns wirft man freiwillig das Handtuch." In dasselbe Horn stößt auch die SP: "Unsere Volksschulen müssen solange wie möglich erhalten bleiben", fordert Gemeinderat Wolfgang Csekits.

Nun droht Umbau während der Schulzeit
"Die Schließung kommt völlig überstürzt. Die Schule in Deutsch-Tschantschendorf muss jetzt während des Unterrichts umgebaut werden." Das letzte Wort sei nicht nur deshalb noch nicht gesprochen – heftige Debatten sind vorprogrammiert!

von Tina Blaukovics, Kronen Zeitung
Symbolbild