"Wie mit Engeln"

“Held vom Hudson” wieder ins Cockpit zurückgekehrt

Neun Monate nach seiner spektakulären Notlandung auf dem Hudson River in New York ist der gefeierte Pilot Chesley Sullenberger (58) wieder ins Cockpit zurückgekehrt. Am Donnerstagmorgen um 8.10 Uhr Ortszeit hob der "Held vom Hudson" mit dem US-Airways-Flug 1050 in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina in Richtung New York ab.

"Meine Damen und Herren, hier spricht Kapitän Sullenberger", sagte er nach Angaben der "New York Daily News" mit ruhiger, geschäftsmäßiger Stimme - und musste dann zunächst einen langen Applaus abwarten. "Es ist ein wunderbarer Tag zum Fliegen. Wir erwarten gutes Wetter - einen ruhigen Flug für die gesamte Strecke."

A320 auf Fluss notgewassert
Charlotte war am 15. Jänner 2009 der Zielflughafen gewesen, als beide Triebwerke eines voll besetzten Airbus A320 kurz nach dem Start in New York wegen Vogelschlags ausfielen. Sullenberger konnte die Maschine damals in einer spektakulären Aktion auf dem Fluss notwassern, alle 155 Menschen an Bord wurden wie durch ein Wunder gerettet.

Seither hatte "Sully" eine Flugpause eingelegt, um seine Biografie zu schreiben. Zudem bat er um ein Training für den Neubeginn. Beim Start am Donnerstag sei ihm keine Nervosität anzumerken gewesen, berichtete die "Daily News", die eigenen Angaben zufolge den einzigen Reporter an Bord hatte. Mit im Cockpit war erneut auch Co-Pilot Jeffrey Skiles, der bereits seit April wieder arbeitet.

"Als würde ich mit Engeln fliegen"
Die Fluggäste waren begeistert. "Ich fühle mich, als würde ich mit Engeln fliegen", sagte die 68-jährige Linda Culbertson dem Blatt. Und die frühere Buchhändlerin Edna Wright (63) meinte: "Ich freu mich riesig. Wir können landen, wo immer wir wollen. Aber wenn's geht, wäre mir ein Flughafen schon recht."