Verächtliche Wortwahl

Trump-Kritik an Migration aus „Drecksloch-Ländern“

Ausland
12.01.2018 06:45

Bei den Beratungen über ein neues Einwanderungsgesetz hat sich US-Präsident Donald Trump verächtlich über Migranten aus Afrika und Haiti geäußert. Die "Washington Post" berichtete am Donnerstag unter Berufung auf Teilnehmer der Gespräche, Trump habe gefragt, warum so viele Menschen aus "Drecksloch-Ländern" in die USA kämen. Die "New York Times" zitierte den Präsidenten ebenfalls mit dieser Äußerung.

Trump traf sich am Donnerstag mit Senatoren und Kongressabgeordneten im Weißen Haus, um einen von beiden Parteien vorgelegen Gesetzentwurf zu beraten. Dieser soll den Nachzug von Familienmitgliedern von Einwanderern begrenzen und die Green-Card-Verlosung einschränken. Im Gegenzug sollen Hunderttausende sogenannte Dreamer (Träumer), die als Kinder illegal in die USA gekommen waren, im Land bleiben dürfen. "Warum kommen all diese Menschen aus Drecksloch-Ländern hierher?", fragte Trump den Berichten zufolge. Er bezog sich dabei auf afrikanische Länder und Haiti. Zugleich schlug er demnach vor, dass die USA mehr Einwanderer aus Ländern wie Norwegen aufnehmen sollten.

Demokratischer Abgeordneter: "Der Präsident ist ein Rassist"
Das Weiße Haus dementierte die Wortwahl Trumps nicht. Präsidentensprecher Raj Shah erklärte, während einige Politiker in Washington sich für fremde Länder einsetzten, werde "Trump immer für das amerikanische Volk kämpfen". Es gehe ihm um "dauerhafte Lösungen". Der demokratische Kongressabgeordnete Luis Gutierrez sagte, nun sei "zu hundert Prozent" klar, "dass der Präsident ein Rassist ist, der die von unserer Verfassung garantierten Werte nicht teilt". Der Kampf gegen die illegale Einwanderung war eines von Trumps zentralen Versprechen. Mit seiner harschen Anti-Immigranten-Rhetorik sorgte er im Wahlkampf immer wieder für Empörung, etwa als er Einwanderer aus Mexiko pauschal als "Vergewaltiger" brandmarkte.

Trump: "Habe gutes Verhältnis zu Kim"
Angesichts des Konflikts mit Nordkorea erklärte Trump unterdessen, "wahrscheinlich ein gutes Verhältnis" zum nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un zu haben. In einem Interview des "Wall Street Journal" sagte Trump, er unterhalte gute Beziehungen zu den Menschen. "Ich habe wahrscheinlich eine sehr gute Beziehung zu Kim Jong Un. Ich denke, ihr seid da überrascht." Der Frage, ob er mit Kim gesprochen habe, wich Trump aus. "Ich will das nicht kommentieren. Ich sage nicht, dass ich es habe oder nicht habe. Ich will das einfach nicht kommentieren." Erst vor wenigen Tagen hatte sich Trump offen für einen direkten Kontakt mit Kim gezeigt und erklärt, er sei "absolut" bereit zu einem Telefonat mit ihm.

"Kleiner Raketenmann" gegen "geistig verwirrten Greis"
Auf dem Höhepunkt des Streits über Nordkoreas Atomwaffen- und Raketenprogramm überzogen sich die USA und Nordkorea gegenseitig immer wieder mit Drohungen und Kriegsrhetorik. Trump und Kim lieferten sich einen verbalen Schlagabtausch. So titulierte der US-Präsident Kim als "kleinen Raketenmann". Zuvor hatte Kim den US-Präsidenten einen "geistig verwirrten Greis" genannt. Daraufhin hatte Trump getwittert: "Warum sollte Kim Jong Un mich alt nennen, wenn ich ihn NIE klein und dick nennen würde."

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