Linz09-Bootschafter

Hubert von Goiserns Linz Europa Tour bald vorbei

Oberösterreich
12.05.2009 14:44
Inaktivität kann man Hubert von Goisern nicht eben vorwerfen: Die laufende "S'Nix"-Tour umfasst Termine bis Mitte August, am 12. Juni erscheint sein großteils im Herbst aufgenommenes Live-Doppel-Album "Haut und Haar". Von 3. bis 5. Juli findet seine große Linz Europa Tour, bei der er im Auftrag der Kulturhauptstadt Europas donauauf- und abwärts geschippert ist, ihren Abschluss bei einem Hafenfestival in Linz. Die dazugehörige dreiteilige TV-Doku "Goisern goes West" wird im Sommer ausgestrahlt. Und jetzt gibt es auch noch ein Buch über "Die Welt des Hubert von Goisern".

"Das Buch ist ohne mein Zutun passiert", versichert der Musiker im Interview, "es ist keine Biografie, sondern Bernhard Fliehers Sicht der Dinge, die ich nicht unspannend finde." Der Autor ist dem Weg des 1952 in Bad Goisern geborenen Musikers über viele Stationen gefolgt, von seinen heimatlichen Anfängen "weit, weit weg" (wie der Titel des Buches lautet) bis nach Timbuktu und Dakar. "Ich habe es noch gar nicht gelesen, das hebe ich mir für lange Herbstabende auf. Außerdem schreibe ich gerade selbst ein Buch. Ich bin schon fast fertig."

„Bootschafter“ der Kulturhauptstadt
Hubert von Goisern schreibt über die vergangenen Jahre, über seine Konzert-Reisen auf der Donau. Anders als die TV-Dokumentationen ("Goisern goes East" wurde bereits ausgestrahlt), die Bestandteil seines Linz-Engagements waren, unternimmt er das Buchprojekt in Eigenregie und hat auch noch keinen Verlag dafür. Die Zeit als Botschafter der Kulturhauptstadt ("Mir gefällt allerdings 'Bootschafter' mit Doppel-O viel besser") war "ein unglaublicher Kraftakt", der im Hafenfestival - mit BAP, Willi Resetarits, Karandila, Konstantin Wecker und vielen anderen - seinen programmierten Höhepunkt und Abschluss finden soll. "Ich hoffe, es wird ein großartiges letztes Zusammenkommen, aber es gibt so viele Kontakte, die geknüpft wurden, dass es auch viele gemeinsame Pläne für die Zukunft gibt. Da ist etwas passiert, das gar nicht rückgängig zu machen ist."

„Respekt“ vor Kulturhauptstadt-Arbeit
Vom Kulturhauptstadtprogramm hat er "noch gar nicht viel mitbekommen", lediglich den "Schaurausch" etwa, oder die Ausstellung "Kulturhauptstadt des Führers". Das neue Ars Electronica Center sei allerdings "ein Wahnsinn: Alleine dafür muss man Linz gratulieren." Kritische Stimmen zum Programm findet der Musiker normal ("In Österreich haben wir sowieso eine Tendenz, alles Scheiße zu finden"), wobei er lieber der Angegriffene ist, als selbst anzugreifen ("Jeder Angriff ist auch eine Energiespritze"), und vor der Arbeit des Linz09-Intendanten Martin Heller hat er "größten Respekt".

Stille in der „Hörstadt Linz“
Das ambitionierte "Hörstadt Linz"-Programm des Linz09-Musikverantwortlichen Peter Androsch findet Hubert von Goisern "vom Konzept her super, wie weit es auch für die, die das Vorwort nicht gelesen haben, nachvollziehbar ist, weiß ich allerdings nicht". Androschs Befund, es gebe zu viel Lärm in der Welt und man müsse sich auf die Stille rückbesinnen, teilt er, "solange es nicht doktrinär ist und einem die Stille aufgezwungen wird". Auch er selbst will nach dem ganzen Trubel wieder die Stille suchen, erklärt der Musiker: "Nächstes Jahr gebe ich keine Konzerte, da möchte ich komponieren und Neues in Angriff nehmen. Ich möchte endlich wieder soviel unverplante Zeit haben, dass aus der Stille etwas Neues entstehen kann."

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