Der 30-Jährige präsentierte den Beamten vom Fachbereich 3 der Grazer Kriminalpolizei eine abenteuerliche Geschichte: Er habe den Auftrag bekommen, in Istanbul einen Koffer abzuholen und nach Amsterdam zu bringen. "Ein Afrikaner soll ihm den Koffer übergeben haben. Angeblich wusste der Ungar nicht, was drin war", sagte Chefermittler Theodor Dobaja.
Stoff an einen "sicheren Ort" gebracht
Auf der Rückfahrt sei ihm irgendwo in Griechenland das Reisegeld gestohlen worden, erst danach habe er den Koffer geöffnet und beschlossen, die gesamte Heroinlieferung - ursprünglich sollen es vier Kilo gewesen sein - zu behalten. Nachdem der 30-Jährige und seine beiden gleichaltrigen Komplizen ein Kilogramm in ihrer Heimat verkauft hatten, stagnierte das Geschäft. Deshalb versteckte der Drogenkurier das restliche Suchtgift "an einem sicheren Ort" - in den Gräbern des Vaters und Großvaters. Theodor Dobaja: "Sie fürchteten die Rache des Auftraggebers..."
Bande bot Suchtgift steirischen Dealern an
Danach nahmen sie mit steirischen Dealern Kontakt auf und boten ihnen das Heroin an - so auch dem verdeckten Fahnder, dem die beiden Komplizen 100 Gramm nach Graz liefern sollten. Auf der Fahrt zur Übergabe wurde das Duo auf der Südautobahn bei Laßnitzhöhe gefasst. Als die beiden Ungarn bereits in Polizeigewahrsam waren, vereinbarten sie ein Treffen mit dem Drogenkurier, für den dann am Bahnhof von Mattersburg die Handschellen klickten. Das vergrabene Heroin wurde sichergestellt.
von Peter Riedler, Kronen Zeitung
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